Die offene Ganztagsgrundschule (OGS) hat sich in Aachen zu einem Erfolgsmodell entwickelt. Im laufenden Schuljahr besuchen über 5000 Kinder 224 OGS-Gruppen an Aachener Grundschulen. „Das Thema wird bei uns in Aachen seit langem auf sehr gute, ja vorbildliche Weise bearbeitet und vorangetrieben“, sagte Heinrich Brötz, Leiter des Fachbereichs Kinder, Jugend und Schule der Stadt Aachen. Rund 500 pädagogische Fachkräfte sind in den Offenen Ganztagsschulen in Aachen beschäftigt. Hinzu kommen viele Leute, die spezielle Kurse anbieten.
Von den über 5000 OGS-Kindern werden 325 mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf in 31,5 Gruppen an 34 Regelgrundschulen betreut. In zwei Förderschulen mit den Klassen 1 bis 6 gibt es das OGS-Angebot in fünf Gruppen mit insgesamt 56 Kindern. In 14 Grundschulen gibt es sowohl OGS-Angebote als auch das Angebot „Schule von acht bis eins“. Drei Grundschulen verzichten auf OGS-Angebote, bieten aber die „Schule von acht bis eins“ an.
Eine breite und bunte Palette von Trägern
In Aachen gibt es eine breite und bunte Palette von Trägerorganisationen. Elf Organisationen engagieren sich zurzeit in der OGS. Mit dabei sind der Verein „Betreute Grundschulen“ mit 11 OGS-Angeboten, IN VIA (5 Angebote), das Pädagogische Zentrum (4), die Kinder- und Jugend-Hilfe Driescher Hof (2), die Euro-Jugend (1), der Verein Zauberhut (1), die Fördervereine der Grundschulen Haaren (1) und Brühlstraße (1), die Pfarreien Christus unser Bruder (1) und St. Anna in Walheim (1) sowie die Stadt Aachen (8).
Alles begann im Jahr 2003/2004
In der Stadt Aachen gibt es das OGS-Angebot seit dem Schuljahr 2003/2004, mit damals 140 Kindern. Inzwischen sind 5063 Kinder angemeldet, das sind 36-mal so viele Kinder wie beim Start. Es gibt weiterhin eine wachsende Nachfrage nach Ganztagsplätzen. Deshalb wird das OGS-Angebot weiter ausgebaut. Laut politischem Beschluss sollen jährlich bis zu 15 neue OGS-Gruppen eingerichtet werden - und zwar solange, bis 70 Prozent aller Grundschulkinder OGS-Angebote nutzen können. „Doch wir gehen davon aus, dass das auf längere Sicht nicht ausreicht“, sagte Bernd Krott, Vorsitzender des Kinder- und Jugendausschusses. Die Nachfrage werde weiter steigen.
Stadt gibt 3,5 Millionen Euro jährlich
Die Stadt stellt finanzielle Mittel für den Ausbau, das pädagogische Personal, die bauliche Ausstattung und die Einrichtung der OGS zur Verfügung. Zusätzlich zu den Zuschüssen des Landes Nordrhein-Westfalen und den Elternbeiträgen investiert die Stadt Aachen jährlich rund 3,5 Millionen Euro in das OGS-Angebot als freiwillige Leistung. Mit diesem Engagement will sie die personelle Situation so gut wie möglich gestalten.
Sie folgt damit einem Auftrag der Politik, die parteiübergreifend entschieden hat, dass die OGS in Aachen rundherum qualitativ hochwertig ausgestattet sein soll: beim Fachpersonal genauso wie beim Raumprogramm und bei der Ausstattung der Einrichtungen.
Ausbau an Grundschulen geht weiter
Der weitere, politisch gewünschte Ausbau des OGS-Angebots macht es notwendig, dass die Stadt weitere Mensen schaffen muss. Denn das Mittagsessen ist ein wichtiger Bestandteil des pädagogischen OGS-Konzepts. Hierzu wurden schon in fast allen Grundschulen, die einen Ganztag anbieten, Verpflegungsküchen und entsprechende Speiseräume, die teilweise multifunktional genutzt werden, eingerichtet. Überdies werden in nahezu allen Ganztagschulen die Klassenräume und die OGS-Räume multifunktional und mit speziellen mobilen Möbelsystemen genutzt.