StädteRegion Aachen.„Nach der ersten Informationsveranstaltung der Jugendämter in der StädteRegion
Aachen zu den Änderungen im Bundeskinderschutzgesetz wollten wir ein Zeichen
setzen. Uns liegt das Wohl der Kinder sehr am Herzen, deshalb wollten wir
die ersten sein, die die Vereinbarung mit dem Jugendamt unterzeichnen,
“ sagt der Vorsitzende des DPSG Stammes Maximilian Kolbe Lammersdorf,
Johannes Babst.
Die Erweiterung des Bundeskinderschutzgesetzes
erstreckt sich nun auch auf den Bereich des Ehrenamts. Demnach müssen ehrenamtlich
Tätige, die Kinder und Jugendliche beaufsichtigen, betreuen, erziehen,
ausbilden oder einen vergleichbaren beziehungsintensiven Kontakt haben,
ihrem Träger erweiterte Führungszeugnisse vorlegen. Damit soll verhindert
werden, dass Personen, die aufgrund bestimmter Straftaten einschlägig vorbestraft
sind, einen engen Kontakt zu Kindern und Jugendlichen im Verein entwickeln.
Diese Straftaten sind z.B. Verletzung der Fürsorge- oder Erziehungspflicht,
Sexueller Missbrauch oder Misshandlung von Schutzbefohlenen.
Zur Umsetzung der gesetzlichen
Vorgaben sollen die Jugendämter mit den örtlichen Trägern der freien Jugendhilfe
(Vereine) entsprechende Vereinbarungen abschließen. Die DPSG Lammersdorf
hat sich bewusst entschieden, vorweg zu gehen: „Der Kinderschutz ist eine
ganz wichtige Aufgabe. Wir sollten hier auch ein Zeichen setzen, dass wir
dieses Thema sehr ernst nehmen, “ so Babst weiter. Im Lammersdorfer Stamm
der Pfadfinder werden derzeit 107 Kinder und Jugendliche von rund 25 Leitern
betreut. Neben den wöchentlichen Angeboten sind vor allem die gemeinsamen
Wochenendlager ein wichtiger Bestandteil im Jahreskalender. „Das ist natürlich
ein ganz intensiver Kontakt mit den Kindern und Jugendlichen bei den Lagern“,
so Pfadfinderleiter Stefan Pietsch. „Deshalb ist es auch richtig, von
allen Leitern die Führungszeugnisse anzufordern. Das ist auch ein Zeichen
an alle Eltern, dass ihre Kinder hier gut betreut werden.“
Eine Arbeitsgruppe mit Teilnehmern
von Verbänden, freien Trägern und Jugendämtern hat gemeinsam ein Jugendschutzkonzept
erarbeitet, das für alle Kommunen in der StädteRegion
Aachen gilt und dort
umgesetzt wird. Derzeit informieren die Jugendämter die freien Träger vor
Ort und erklären, worum es im Detail geht. „Wichtig ist uns nicht die
reine Umsetzung der gesetzlichen Verpflichtung. Vielmehr wollen wir diesen
Umstand nutzen, um mit den freien Trägern über den Kinder- und Jugendschutz
ins Gespräch zu kommen und die bestehenden Hilfen vor Ort deutlich machen.
Unser Signal: wir unterstützen die Vereine in Ihrer wichtigen Arbeit!“
so Ralf Pauli, Jugendpfleger beim Amt für Kinder, Jugend und Familienberatung
der StädteRegion
Aachen und einer der Akteure bei der Erstellung des Jugendschutzkonzeptes.
Der Leiter des städteregionalen Amtes, Adolf Mainz, freut sich sehr über
das Engagement der Pfadfinder: „Für Vereine bedeutet das auf den ersten
Blick noch mehr Arbeit. Aber es ist auch klar, dass das große Ziel – der
Kinderschutz – so deutlich besser erreichbar ist. Das ist auch ein Qualitätsmerkmal
das wir mit einer Zertifizierung nach außen hin dokumentieren werden.“
Das Jugendschutzkonzept der
Jugendämter in der StädteRegion
Aachen findet übrigens schon jetzt überregional
eine hohe Wertschätzung. Auch andere Kommunen planen, sich an den erarbeiteten
Vereinbarungen, Informationsbroschüren und Vordrucken aus der StädteRegion
zu orientieren.
Viele weitere Informationen
und Medien zum Thema „Jugendschutz im Ehrenamt“ findet man auf der Internetseite
www.imblick.info.