Alles rund um Aachen

Im Auftrag der Stadt Aachen hat Universitätsprofessor Dr. Ing. Dirk Henning Braun in den vergangenen Monaten federführend mit verschiedenen Partnern und in Zusammenarbeit mit regionalen Handwerksbetrieben den Prototyp eines modularen Gebäudes in vorinstallierten Segmenten in Holzbauweise entwickelt. Hintergrund dieses Projekts ist der momentane Bedarf an bezahlbarem und vor allem kurzfristig verfügbarem Wohnraum für die zahlreichen Flüchtlinge in der Stadt. Das so genannte „MakeHome Wohnmodul“, das nicht nur für die mögliche Unterbringung von Flüchtlingen, sondern auch für Folgenutzungen wie zum Beispiel studentisches Wohnen oder Arbeiten, als Ferienhaus oder auch Künstleratelier geeignet ist, wurde heute (15. April) am Platanenplatz gegenüber dem RWTH Hauptgebäude der Öffentlichkeit vorgestellt.

Ein erster erfolgreicher Schritt
Oberbürgermeister Marcel Philipp erklärte bei der Präsentation, er sei sehr froh über die Entwicklung dieser sehr flexiblen Wohneinheiten. Und sagte: „ Wir versprechen uns davon sehr viel für unsere zukünftige Arbeit. Das, was wir heute hier sehen, ist ein erster erfolgreicher Schritt. In einem nächsten Schritt werden wir jetzt weitere Details der Realisierung klären“. An diesem Projekt, so OB Philipp weiter, könne man auch deutlich sehen, wieviel Innovation es in der Region Aachen gäbe.   

Die Module werden nach Bedarf konfiguriert
Die MakeHome Wohnmodule sind komplett vorgefertigte Gebäudekomponenten, aus denen sich nahezu beliebige Kombinationen von Wohn- und Arbeitsräumen erzeugen lassen. Um Flexibilität zu garantieren, wird das Gebäude in scheibenartige Module unterteilt. Die jeweiligen Nutzer konfigurieren ihre Module nach Bedarf und wählen aus diesen Grundtypen anschließend eine gewünschte Oberflächenqualität aus. Jedes Modul ist werkseitig fertig aufgebaut, und nach dem Zusammenschieben der Module sofort nutzbar. Die Gebäudekomponenten sind demontierbar und können eingelagert werden.

Die Stadt prüft nun das Angebot
Mit der Fertigstellung des Prototypen, dessen Entwicklungskosten rund 85.000 € betrugen, hat die Stadt Aachen unter anderem auch ein Angebot über die Serien-Fertigung und Aufstellung der Wohneinheiten erhalten. Abhängig vom tatsächlichen Bedarf an Unterbringungsmöglichkeiten für Flüchtlinge sowie der Prüfung und Kalkulation von städtischer Seite könnten die MakeHome Wohnmodule dann innerhalb von drei bis vier Monaten serienmäßig gefertigt und der Stadt zur Verfügung gestellt werden.

Zurzeit werden bereits verschiedene Grundstücke in Aachen, die für den Aufbau dieser Wohneinheiten geeignet sind, überprüft. In der engeren Wahl befinden sich vier größere Grundstücke, die aktuell noch nicht für eine festgelegte Wohn- oder Gewerbenutzung vorgesehen sind und somit temporär für die MakeHome Wohnmodule genutzt werden könnten.

Das MakeHome Wohnmobil kann bis Ende April besichtigt werden
Das MakeHome Wohnmodul bleibt noch bis zum 29. April am Platanenplatz am Templergraben stehen. Interessierte Bürger und Bürgerinnen können es dort nach terminlicher Absprache besichtigen und erhalten fachliche Erläuterungen. Kontaktperson ist Dipl.-Ing. Architektin Claudia Hoeckle, die unter der Telefonnummer 0241-80 90 340 und/oder der Mail-Adresse choeckle@gbt.arch.rwth-aachen.de zu erreichen ist.