Herzogenrath

Hoher Besuch vom Landesministerium im Gymnasium Herzogenrath: Staatssekretär Ludwig Hecke legt großen Wert auf Praxisnähe. Nach einer Schulbesichtigung diskutierte er mit den Schulleiterinnen und Schulleitern aus der Region über aktuelle Entwicklungen im Schulbereich NRW. Pünktlich am 9. März um 15.30 Uhr traf der Gast aus dem Ministerium für Schule und Weiterbildung im Herzogenrather Gymnasium ein. Schulleiterin Brigitte Jansen begrüßte persönlich gemeinsam u.a. mit dem Schulleiter der Europaschule, Michael Schmitt, Bürgermeister Christoph von den Driesch,

Foto: (c) Stadt Herzogenrath /  Herr Hecke (Bild li.) beim Schulrundgang

Landtagsabgeordneter Eva-Maria Voigt-Küppers und Dezernent Paul Palmen von der Bezirksregierung Köln, Staatssekretär Ludwig Hecke im Musikraum mit Klängen auf dem Klavier. Hecke griff dieses beschwingte Willkommen gerne auf und berichtete, dass er sich bei seiner Studienwahl zwischen Musik und Sozialpädagogik zu entscheiden hatte. Seine Wahl fiel auf die Sozialpädagogik.  „Ungeachtet meiner Wahl achte ich bis heute auf schiefe und saubere Töne“,  so Hecke, der seit Juli 2010 das Amt des Staatssekretärs im Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein inne hat.
 
Der Besuch von Bildungseinrichtungen vor Ort  hat sich in der Vergangenheit bewährt. Hecke setzt auf die intensiven Kontakte direkt mit der Basis: „Nur durch den persönlichen Austausch wird die bunte und große Vielfalt an Situationen im Schulalltag deutlich. Es ist wichtig, dass das Land diese Informationen sammelt, bündelt und hierdurch die Einschätzung der Situation ergänzt“. Nicht vom grünen Tisch aus, sondern mit Praxisbezug kann Hecke besser beurteilen, ob bestimmte landespolitische Weichenstellungen Sinn machen  und Formulierungen offensichtlich verständlich sind. Dabei setzt er nicht nur auf Kontakte zu den Schulvertretern sondern auch zur Kommunalpolitik. Er selbst konnte über mehrere Jahre kommunale Erfahrung im Stadtrat und als Dezernent für Jugend, Schule und Ordnung in der Stadt Göttingen sammeln. Das kommt ihm bei seiner jetzigen Tätigkeit entgegen. Er setzt auf die Abstimmung in der Gemeinschaft: „Denn in so komplexen Fragen wie in der Bildungslandschaft ist es elementar, dass die Herausforderungen im Team gemeistert werden.“
 
Schulleiterin Jansen: „Jede Schule hat ihre eigene Entwicklung – wir streben ein Gleichgewicht zwischen dem täglichen Kerngeschäft und dem was akut ansteht an. Ich freue mich von unserer Arbeit berichten und bei dem anschließenden Schulrundgang auch einen visuellen Einblick geben zu können.“
 
Bürgermeister von den Driesch begrüßt den Gast mit den Worten: „Aus Sicht des Schulträgers ist mir natürlich ein direkter Kontakt zum Schulministerium sehr wichtig. Unser gemeinsames Ziel ist dabei, die Schulen zukunftsfähig auszugestalten. Aktuell sind die Bewältigung des Flüchtlingszustroms und der Inklusion an unseren Schulen elementare Themen.“ Der Verwaltungschef führt aus, dass Herzogenrath seine Hausaufgaben im Bereich des demografischen Wandels gemacht habe. Bedarfsorientiert wurden die Bürgerinnen und Bürger befragt und das Ergebnis war der Aufbau einer zweiten Gesamtschule im Stadtteil Kohlscheid. Sie löst die Schulformen der Haupt- und Realschule ab. Herzogenrath verfügt nun über zwei Gesamtschulen mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Während die Europaschule in Merkstein den Schwerpunkt auf den sprachlichen Bereich legt, hat die Gesamtschule Kohlscheid ihre Ausrichtung auf den sogenannten MINT-Fächern - Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. In Kombination mit dem städtischen Gymnasium ist Herzogenrath im weiterführenden Bereich schulisch gut aufgestellt.
 
Eine wichtige Frage stellt sich aus fiskalischen Gründen jedoch im Grundschulbereich: Können künftig noch insgesamt 9 Grundschulen in der Stadt unterhalten werden können?
 
Staatssekretär Hecke: „Generell ist der demografische Wandel im Schulbereich abgeschwächt aber nicht ausgeschaltet. Eine enorme Herausforderung stellt der Umgang mit der Heterogenität der Kinder und Jugendlichen in den Schulen dar. Je heterogener die Lerngruppen geworden sind, desto wichtiger wird in den meisten Fällen die innere Differenzierung des Unterrichts. Der Umgang mit den Zugewanderten stellt die Lehrer vor neue Fragen – Wie gehe ich damit um? Wo bekomme ich die erforderlichen Lehrmaterialien her? Die aktuellen Ereignisse machen Vieles vor Ort schwer planbar.“
 
Im Anschluss an das Pressegespräch mit Schulrundgang fand ein Plenumsgespräch mit Schulleiterinnen und Schulleitern der Städte Herzogenrath, Alsdorf und Baesweiler statt. Dabei standen Themen aus dem Bereich der Administration, die Schulprogramme und das Leitbild, Veränderungen der Schullandschaft, der Umgang mit den Zugewanderten und der Prozess der Inklusion auf dem Programm.