Oberbürgermeister Marcel Philipp erhielt jetzt in der Synagoge der Jüdischen Gemeinde ein symbolisches erstes Exemplar der Biografie „Fredy Hirsch und die Kinder des Holocaust – die Geschichte eines vergessenen Helden aus Deutschland“. Der 1916 in Aachen geborene Jugendleiter Fredy Hirsch, der im März 1944 im Konzentrationslager Ausschwitz-Birkenau zu Tode kam, gehört sicherlich zu den bedeutenden Aachenern. Er engagierte sich schon in seiner Heimatstadt in der Jugendarbeit des Jüdischen Pfadfinderbundes, wirkte in der jüdischen Sportbewegung in der damaligen Tschechoslowakei, wohin er vor den nationalsozialistischen Verfolgungen flüchten konnte und war schließlich für die Jugendbetreuung im Ghetto Theresienstadt zuständig. Von Theresienstadt aus wurde er im Jahr 1943 gemeinsam mit anderen Häftlingen in das Vernichtungslager Ausschwitz-Birkenau deportiert, wo er im abgeschotteten Lagerbereich des Familienlagers Theresienstadt den sogenannten Kinderblock leitete.
Der Journalist und Schriftsteller Dirk Kämper hat in sehr einfühlsamer Weise diese einzigartige Geschichte Fredy Hirschs in einer Biografie dargestellt, die aktuell im orell füssli Verlag erschienen ist. Kämper, geboren 1963, studierte Architekturgeschichte, Germanistik und Geschichte. Er ist Journalist unter anderem für ARD und ZDF und wechselt zwischen den Bereichen Wissenschaft, Geschichte und Krimi immer wieder das Genre. Er lebt mit Frau und Tochter in der Eifel.