Alles rund um Aachen

StädteRegion Aachen. Stadt Aachen und StädteRegion Aachen haben gemeinsam das „Aachener Bündnis für Flüchtlinge“ ins Leben gerufen. Darin werden Initiativen und Institutionen, Akteure und Aktionen städteregionsweit gebündelt und vernetzt. Für die operative Arbeit wurden drei Arbeitsgruppen mit den Schwerpunkten „Zusammenarbeit und Begleitung von bürgerschaftlichem Engagement“, „Bildung und Sprache; Übergang Schule/Beruf“ sowie „Gesundheit, Psychosoziale Notfallversorgung, Traumaberatung“ gebildet. Die Moderatoren Bernhard Verholen (Caritasverband Aachen),  Knut Paul (Bundespolizei) sowie die kommunalen Integrationszentren von Stadt und StädteRegion Aachen gewährleisten den Informationsfluss. Über 120 Interessierte trafen sich jetzt in der Aachener Nadelfabrik, um ein deutliches Signal des Willkommens und Miteinanders in der StädteRegion Aachen zu setzen.

Immer mehr Menschen befinden sich weltweit auf der Flucht. Viele von ihnen suchen Zuflucht in Deutschland. Allein in der StädteRegion haben über 3000 Menschen in Notunterkünften Schutz vor Krieg und Verfolgung gesucht. Wegen der drohenden Obdachlosigkeit mussten auch etliche Turnhallen mit Betten versehen werden. Regierungspräsidentin Gisela Walsken, Oberbürgermeister Marcell Philipp und Städteregionsrat Helmut Etschenberg bedankten sich jetzt ausdrücklich bei allen Helferinnen und Helfern für ihr außerordentliches Engagement. Gemeinsam wollen sie sich dafür einsetzen, dass die Turnhallen im ersten Halbjahr 2016 wieder für den Schul- und den Vereinssport genutzt werden können.

Zu Beginn der offiziellen Auftaktveranstaltung nannte Walsken beeindruckende Zahlen. Demnach sind alleine in den vergangenen beiden Monaten über 100.000 Menschen nach Nordrhein-Westfalen gekommen. „Wir haben eine Weile gebraucht, um die erforderlichen Strukturen zu schaffen und ich danke allen Kommunen sehr herzlich für die großartige Unterstützung“, sagte Walsken. Erst am Nachmittag hatte Walsken in Bergheim-Niederaußem eine kombinierte Registrierungsstelle und Landesunterkunft besichtigt. Dort können bis zu 1.000 Menschen untergebracht und mit Ausweisdokumenten versehen werden. Erst danach sollen sie den einzelnen Kommunen zugewiesen werden. Etwa 4.500 weitere wintertaugliche Plätze, davon 1.000 auf dem Gelände des ehemaligen Westbahnhofs in Aachen, will die Landesregierung noch schaffen. „Gemeinsam haben wir Herausforderungen bewältigt, deren Ursachen wir leider nicht lösen können“, sagte Walsken, die in der Zuwanderung junger Menschen eine große Chance sieht: „Wenn es uns gelingt, diese Menschen zu integrieren, werden sie unsere Gesellschaft in besonderer Weise bereichern“, ist die Regierungspräsidentin überzeugt.

Städteregionsrat Helmut Etschenberg bedankte sich bei den Anwesenden: „Die hohe Akzeptanz und die Hilfsbereitschaft in unserer Bevölkerung bereiten mir große Freude. Dieses hohe Gute wollen wir mit Ihrer Hilfe bewahren“, rief der Städteregionsrat den Mitgliedern des Bündnisses zu.

Als Schlusswort für den offiziellen Teil wurde ein Zitat des Oberbürgermeisters mit lautem Applaus und Zustimmung unterstrichen:  „Sich um Flüchtlinge zu kümmern ist eine Aufgabe, der wir uns weniger mit abwehrender Furcht als vielmehr mit gelebter Menschlichkeit und positiver Entschlossenheit widmen sollten.“ In diesem Sinne will sich das Bündnis den kommenden Herausforderungen stellen.