Herzogenrath

Am 03. November 2015 fand im Streiffelder Hof ein Informations- und Austauschtreffen der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer der Notunterkunft „An der Waidmühl“ statt. Bürgermeister Christoph von den Driesch lobte den außerordentlichen Einsatz aller Beteiligten und dankte für diese vorbildliche Willkommenskultur in Herzogenrath. Rund 100 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer fanden sich zu dem Informations- und Austauschtreffen im Streiffelder Hof in Merkstein ein. Eingeladen hatte die Stadtverwaltung Herzogenrath in Kooperation mit der Pfarrei St. Willibrord. Bürgermeister von den Driesch nutzte die Gelegenheit, um sich bei den Personen, die ehrenamtlich in der Notunterkunft „An der Waidmühl“ tätig sind für ihren großen Einsatz zu bedanken und die Bedeutung für Herzogenrath in der Willkommenskultur für Flüchtlinge hervor  zu heben. Insbesondere den Kräften, die in der Aufbausituation mit großem Engagement feste Säulen des Aufbaus der Kontaktpflege waren, überreichte er mit großer Freude einen Adventskalender.

Alle Anwesenden waren sich einig, dass durch die Ehrenamtsarbeit in kürzester Zeit wirksame Strukturen geschaffen wurden und das Orga-Team „Koordination Ehrenamt“, vertreten durch Frau Harings, Frau Franken und Herrn Granz, in den vergangenen Wochen hervorragende Arbeit an der Notunterkunft „An der Waidmühl“ geleistet haben.  So wurde ein abwechslungsreicher Wochenplan für die Flüchtlinge erstellt, der von Sportangeboten, Sprachkursen, Übersetzungshilfen, persönlicher Betreuung und Begleitung zu Arztbesuchen, zur Kleiderkammer, Willkommensveranstaltung u.v.m. eine große Bandbreite hat.

Der Bürgermeister sprach auch ernste Worte. Er erläuterte den Charakter einer Notunterkunft und die für alle Beteiligten – insbesondere die EhrenamtlerInnen – wenig zufrieden stellende Situation mit den ständigen Fragen: „Wann kommen die Flüchtlinge? / Wann müssen sie wieder zum nächsten Standort?“ Eine Situation die für die Helferinnen und Helfer ein hohes Frustrationspotential in sich birgt. Hilfsangebote für zugewiesene und länger verweilende Flüchtlinge können ganz anders als für Flüchtlinge in einer Notunterkunft konzipiert werden. Einige Mitglieder des ehrenamtlichen Organisations-Teams hatten dem Verwaltungschef einen Brandbrief geschrieben. In diesem schilderten sie ihm ihre seelische Belastung und baten um vermehrte Unterstützung der Verwaltung. Von den Driesch wies in diesem Zusammenhang auf eine hierzu bereits durchgeführte Veranstaltung mit Verwaltungsvertretern und Ehrenamtlern und die dort gesammelten Themenschwerpunkte hin, die Grundlage für weitere gemeinsame Schritte sein sollen.

Er versicherte den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern volle Unterstützung zu. Die ehrenamtlichen HelferInnen sollen natürlich unterstützt werden. Dazu werden in Kürze folgende Schritte unternommen: Die städtische Koordinatorin für Flüchtlingshilfe, Frau Harings, bereitet derzeit verschiedene Vorträge zur Gesundheitsvorsorge für die EhrenamtlerInnen vor. Das DRK wird eine Sozialberatung für Flüchtlinge einschließlich Übersetzung im Camp installieren, um die von den Ehrenamtlern dringend erbetene professionelle Hilfe den Flüchtlingen zukommen lassen zu können. Die Kosten, die durch eine Drittorganisation entstehen, können beim Land geltend gemacht werden.

Die Stadt sucht gemeinsam mit den Ehrenamtlern und dem Betreiber eine Organisation, die darin erfahren ist, das Ehrenamt hauptamtlich zu unterstützen. Eine Austauschplattform für alle Beteiligten in der StädteRegion sollte auf jeden Fall mit fluechtlingshilfe.unserAC.de sichergestellt werden.

Bei diesem Treffen wurde deutlich, dass sich alle Beteiligten in einem engen Schulterschluss auch weiterhin einen strukturierten Austausch wünschen. Ein gemeinsamer Wunsch war, dass die Wertschätzung füreinander bewahrt, dokumentiert und auch weiterhin für eine funktionierende Willkommenskultur geworben wird.