RWTH

RWTH-Wissenschaftler wollen mit interdisziplinärer Forschung Medizinprodukte und Dienstleistungen altersgerecht optimieren. In den letzten Jahren wurden immer mehr medizinische Aufgaben und Anwendungen in das private Umfeld verlagert. Patienten sollen ein möglichst langes und selbstständiges Leben im eigenen Zuhause führen. Dies wird beispielsweise ermöglicht durch Fitnessarmbänder und moderne Blutzuckermessgeräte, die mit dem Smartphone gekoppelt werden können. Allerdings ist für ältere Patienten der Umgang mit solchen Produkten ungewohnt und daher oft problematisch. Das Institut für Arbeitswissenschaft der RWTH Aachen - kurz IAW genannt - erarbeitet Lösungsansätze, um Medizinprodukte altersgerecht zu gestalten. Wenn Patienten zum Beispiel Gesundheitsdaten eigenständig erfassen können, sind sie besser in die gesundheitliche Versorgung integrierbar. Dann können auch Krankenhausaufenthalte reduziert sowie Lebensqualität und Selbstständigkeit möglichst langfristig erhalten bleiben.

Für eine Studie mit einem modernen Blutzuckermessgerät werden daher Probanden gesucht, die an Diabetes erkrankt und älter als 60 Jahre sind. Die Studie findet bis Ende August 2015 in Aachen statt, auch Hausbesuche bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern sind möglich.
Betreut wird die Untersuchung von der interdisziplinären Forschungsgruppe "Human Factors Engineering and Ergonomics in Healthcare" am IAW. Das Aachener Team kooperiert eng mit Partnern aus Industrie und Forschung, unterstützt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Somit vereint der Forschungsverbund Kompetenzen der Ingenieurwissenschaften, Psychologie, Informations- und Kommunikationswissenschaft, Informatik sowie der Medizin. Basierend auf den Analysen der Benutzeranforderungen und des Nutzungskontexts werden Gestaltungsempfehlungen und Richtlinien für medizinische Produkte entwickelt, prototypisch umgesetzt und anschließend in empirischen Versuchsreihen ergonomisch bewertet.
Die Testpersonen sollen die Gebrauchstauglichkeit eines neuen Blutzuckermessgerätes testen. Technisches Vorwissen ist nicht erforderlich. Ein notwendiges Gespräch zwischen Wissenschaftlern und Studienteilnehmern dauert etwa eineinhalb Stunden. Durch ein Interview und verschiedene Fragebögen werden die Erfahrungen erfasst. Die Teilnahmerinnen und Teilnehmer erhalten dafür eine einmalig Aufwandsentschädigung von 20 Euro. Gesucht werden an Diabetes erkrankte Personen ab 60 Jahren. Für eine Terminabsprache steht Peter Rasche M.Sc. am RWTH-Institut für Arbeitswissenschaft unter der Telefonnummer 0241 / 80 99 477 zur Verfügung.

Infos: www.Tech4Age.de