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Am vergangenen Wochenende (09. und 10. Mai 2015) öffneten insgesamt 41 Künstler/innen des BBK Aachen ihre Ateliers für Besucher. Nach 15 Jahren rief der Künstler Karl-Heinz Jeiter das Event „offene Aachener Kunstateliers“ wieder ins Leben. Hier kann der Besucher den Entstehungsort der einzelnen Kunstschaffenden hautnah erleben. Jede der Arbeitsstätten ist anders, 41 Positionen wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Malerei, Grafik, Fotografie, Bildhauerei oder Objektkunst bilden ein breites Spektrum auf dieser Tour. Für jeden der neugierig auf bildende Kunst ist war etwas dabei. Lebendigs-Aachen hat bei seinen Rundgang zehn Künstler/innen in ihren Ateliers besucht und mit ihnen das Gespräch gesucht. Dabei verrieten sie welche Intension und was sie zur Kunst antreibt. Ebenso beschrieben einige der Protagonisten die Sicht auf ihren Kunststil und deren Enstehung.

Gestartet haben wir unseren Rundgang bei Karl-Heinz Jeiter. Der Künstler vertritt eine eigenwillige Position in dem Diskurs „Zeichnung heute“. Sein künstlerisches Schaffen, das der abstrakten Kunst gilt, ist ausschließlich dem Medium der Zeichnung gewidmet. Das konstituierende Element jeder Zeichnung ist die Linie. Ihre Gestaltung gilt ihm als der unvermittelbare Ausdruck der künstlerischen Phantasie.

Die Frau von Karl-Heinz Jeiter, Kathrin Philipp setzt in ihren Ölbildern Wäschestücke in Szene. Die Basis hierzu sind banale Alltagsumstände im Haushalt, wie z.B. abgezogenes Bettzeug, das sie von ihrem Besuch nach eigener Intension drapieren lässt und davon dann ein Foto schießt. Das Foto wird dann noch mit einem PC-Programm bearbeitet. Die bearbeitete Aufnahme gilt dann als Basis der Gemälde. Die Arbeiten wirken opulent und erinnern an Alte Meister wie Rubens, Caravaggio oder Michelangelo. Die Wäsche wirkt auf den Betrachter wie pompöse Roben.

Annely Kalls Arbeiten sind biografisch geprägt. Die anmutenden informellen Arbeiten, die eine fast monochrome Farbigkeit aufweisen, lassen den Betrachter in eine ruhige melancholische Welt eintauchen . „Im tiefsten Inneren ist mein Werk eine Kombination zwischen Chemie und Architektur“ erzählt uns Annely Kall. Ihr aktuelles Thema ist „Der Tunnel des Lebens“, eine Serie die nach einer schweren Krankheit ihren Anfang nahm. Sehr emotionale und feinfühlige Darstellungen des Jenseits!

Hella Frowein-Hagenah stellt sich in ihrer Kunst die Frage „Wie verschiebt sich die Wahrnehmung in der heutigen digitalen Welt“? Welchen Blickwinkel hat der Betrachter. In den meist digital bearbeiteten Werken versucht sie auf diese Frage eine Antwort zu finden. Neben Malerei und digitalen Installationen beschäftigt sich die Künstlerin mit Objektkunst. In der Ausstellung „Kunstlabor“ im Atlierhaus Aachen gibt sie aktuell einen Einblick in ihr Schaffen.

Die Gemälde von Andrea Zang zeigen Tiere mit menschlichen Habitus. Die Arbeiten sind geprägt von symbolhaften und ironischen Themen. Die Tierfiguren und die unbändigen Totenwesen der Malerin bevölkern ihr Atelier.

Der Bildhauer Gotthardt Walter ist gelernter Zimmermann, der Werkstoff Holz hat ihm schon immer fasziniert. Die organischen Formen und auch die Lebensalter der Hölzer, die den Menschen verwandt sind, interessieren ihn. Seine menschenähnlichen Baumskulpturen haben einen surrealen Duktus. Sie erinnern an Marterpfähle der Indianer oder an übergroße Wudo Puppen. Die Skulpturen bewachen im Garten des Künstlers sein Haus und sein Hof.

Vor allem die Farben in Mokos Paper Arts springen ins Auge. Grün- und Rottöne wachsen in üppiger Fülle aber auch Blaunancen, Gelbtöne gehalten von dunklen Konturen. Ein Gefühl von Natur, Glaube, Hoffnung und Frohsinn stellt sich ein. Erinnerungen an sattes Grün, blühende Blumen und die Lichter des Orient kommen den Betrachter im Sinn. Es sind Motive aus der realen und surrealen Welt die Moko inspirieren.

Gerhard Günther interessiert sich für den banalen und zufälligen Blick in Alltagssituationen, die er in realen Situationen vorfindet. Mal ist es ein Stromkasten der im Mittelpunkt steht, ein anderes mal sind es Mülltonnen oder ein Zigarettenautomat oder wiederum ein abgestellter Wohnwagen. der zum Hauptakteur in den Gemälden des Malers wird.

Janice Orth will ihre farbreduzierten Gemälde "Linescapes" eine Verbindung aus "Landschaft" und Linien" den Betrachter auf seine ganz persönliche Art erleben lassen.
Sie lässt den Betrachter Raum für seine eigenen Vorstellungen und Geschichten, die er in den Werk sieht und entdecken. Ein wichtiges Wiedererkennungsmerkmal in Janice Orths Werk ist die Linie.

Ohne Musik würden  meine Fotos nicht leben, sagt der Fotograf Ales Vega, der seine Fotos mit pigmentierter Tinte auf Leinwand druckt. Der Jazz spielt im Leben des Künstlers eine sehr wichtige Rolle. Davon kann man sich in seiner aktuellen Ausstellung „MUSICA“ in der BBK Galerie in den Aachen Arkaden (1. Etage) noch bis zum 20. Juni DI. bis FR. von 13:00 bis 19:00 Uhr  und SA. von 15:00 bis 19:00 Uhr überzeugen. Dort zeigt Ales Vega Werke aus den vergangenen zehn Jahren bis heute.

Zukünftig ist geplant, „die offenen Aachener Künstlerateliers“ alle zwei Jahre durchzuführen.

 

Weitere Infos zu den Künstlern gibt es auf  www.bbk-aachen.de