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RWTH Aachen Campus stellt Investoren- und Architektenteam des Clusters Biomedizintechnik vor Frauenrath gewinnt europaweites Investorenauswahlverfahren

Aachen, 5. Mai 2015 – Die RWTH Aachen Campus GmbH gab heute den Investor für das Cluster Biomedizintechnik bekannt. In einem europaweiten Auswahlverfahren fiel die Entscheidung auf den Investor A. Frauenrath BauConcept GmbH, Teil der Unternehmensgruppe Frauenrath, Heinsberg. Das architektonische und städtebauliche Konzept stammt von dem Düsseldorfer Architekturbüro sop GmbH & Co. KG. Investor und Architekt stellten heute erstmals ihren Entwurf der Öffentlichkeit vor. Als erstes Investorengebäude im Cluster Biomedizintechnik entsteht das Lehr- und Weiterbildungsgebäude (LWG) der Medizinischen Fakultät der RWTH mit einem Investitionsvolumen von ca. 19,5 Millionen Euro. Baubeginn ist voraussichtlich Anfang 2016, die Fertigstellung ist im Frühjahr 2017 geplant.

Das Lehr- und Weiterbildungsgebäude liegt im Süden des Campus Melaten, am Eingang zur Forckenbeckstraße, in unmittelbarer Nähe des Zentrums für Bio-Medizintechnik (ZBMT), des Centers for Biohybrid Medical Systems (CBMS), des Medizintechnischen Zentrums (MTZ) und der Uniklinik RWTH Aachen. „Für die frühe Verzahnung von Theorie und Klinik – also interdisziplinäre und organzentrierte Lehre mit starkem Praxisbezug – werden neue Lehr-, Lern- und Prüfungsformen eingesetzt, die einen erhöhten Raumbedarf erfordern“, erklärt Prof. René Tolba, Dekanatsbeauftragter für das Lehr- und Weiterbildungsgebäude. „Mit dem neuen Lehr- und Weiterbildungsgebäude verbessern wir die Studienbedingungen für den Aachener Modellstudiengang Medizin und bieten den Studierenden die bestmöglichen Voraussetzungen für ihr Studium.“ Das neue Lehr- und Weiterbildungsgebäude leitet in der medizinischen Aus- und Weiterbildung eine neue Ära ein. In dem 7-geschossigen Gebäude wird auf einer Fläche von ca. 6.500qm ein Lernkrankenhaus eingerichtet, dessen Lehrkonzept im europaweiten Vergleich einzigartig ist. Das Aachener Interdisziplinäre Trainingszentrum für medizinische Ausbildung  (AIXTRA) ist das Skillslab der Medizinischen Fakultät und ein zentraler Baustein im Gefüge von Medizinischer Fakultät, der RWTH Aachen Universität und des Universitätsklinikums Aachen. Die Ausbildung von Studierenden, die Weiterbildung von Ärzten und medizinischem Personal sowie die Erprobung medizinischer Geräte finden unter einem gemeinsamen Dach statt.

Das innovative Gebäude verfügt über ein Trainingszentrum mit Demonstrations-Operationssaal, einen Multifunktionssaal für bis zu 400 Personen, Lernlounges sowie Seminar- und Büroflächen. Das methodische Konzept sieht die Erlernung und Vertiefung klinisch-praktischer Fähigkeiten unter realen Bedingungen an Trainingsobjekten vor. Der Modellstudiengang Medizin, Teile der zahnmedizinischen Ausbildung sowie der Masterstudiengang Biomedical Engineering werden hier durchgeführt. Neben dem Lehrbetrieb beherbergt das Gebäude auch für die Lehre unterstützende Einrichtungen wie eine Fachbuchhandlung, einen Copyshop sowie ein Café als Treffpunkt. Bei voller Betriebsauslastung werden sich im Rahmen des Lehrbetriebs ca. 1.200 Personen im Gebäude aufhalten. Darüber hinaus hat hier das Dekanat mit 40 Mitarbeitern seinen neuen Sitz.

„Die Umsetzung eines modernen, innovativen Lehr- und Weiterbildungszentrums auf dem RWTH Aachen Campus ist für uns als Projektentwickler und Komplettanbieter aus der Region eine äußerst reizvolle Aufgabe. Durch eine Architektur mit besonderer Strahlkraft wird dieses Objekt zu einem echten Leuchtturmprojekt im Umfeld des Uniklinikums“, so Gereon Frauenrath, geschäftsführender Gesellschafter der Unternehmensgruppe Frauenrath.

Das prägnante Solitärgebäude an der Südspitze des Clusters steht als Sinnbild für das „Tor zum Campus Melaten“. Die technisch anmutende Glasfassade in Kombination mit einem Edelstahlgewebe spiegelt den Anspruch an Innovation und Technik des RWTH Aachen Campus wider. Das architektonische Konzept mit vollverglasten transparenten Kopffassaden sowie einem lichtdurchfluteten Atrium fördern die Innen- und Außenkommunikation und die Interaktion der Nutzer. Die innenliegenden Galerien ermöglichen von allen Geschossen aus vielfältige Blickbeziehungen. Eine attraktiv gestaltete Grünfläche mit großzügiger Treppenanlage als Zugang in das Gebäude sorgt für einen hohen Aufenthaltswert.

Die Haustechnik zeichnet sich ebenfalls durch ein innovatives Konzept aus. Ein Eisspeicher im Erdreich gewährleistet in Kombination mit einer Wärmepumpe und Solarabsorbern eine energieeffiziente Beheizung und Kühlung des Gebäudes. Ein unterirdisch verlaufender Luftbrunnen versorgt die Innenzonen und Galeriebereiche mit Frischluft.

„Mit dem neuen Lehr- und Weiterbildungsgebäude wird auch inhaltlich ein Spannungsbogen über dem Cluster Biomedizintechnik aufgebaut: Auf der einen Seite steht die Anwendungsorientierung in Aus- und Weiterbildung, auf der anderen Seite die Grundlagenforschung im Center for Biohybrid Medical Systems. Es entstehen damit zahlreiche neue und zukunftsweisende Anknüpfungspunkte entlang des Innovationsweges für Unternehmen und Forscher, die wiederum die Weiterentwicklung der Infrastruktur antreiben werden“, sagt Prof. Thomas Schmitz-Rode, Clusterleiter Biomedizintechnik und Direktor des Instituts für Angewandte Medizintechnik.