Alles rund um Aachen

Die langjährige Personalratsvorsitzende der allgemeinen Verwaltung wurde von Oberbürgermeister Philipp und vielen Weggefährten verabschiedet. „Einmal, da habe ich auf den Tisch gehauen, dass das Geschirr geklirrt hat, so sauer war ich. Da dachte ich, jetzt schmeißt er dich raus. Er hat viel Geduld mit mir gehabt“, gab Karola Hoch, langjährige Personalratsvorsitzende der allgemeinen Verwaltung, mit einem schelmischen Seitenblick auf Oberbürgermeister Marcel Philipp zu. Aber sie ergänzte schnell: „Es hat sehr viele konstruktive, manchmal auch kontroverse Gespräche gegeben.“ Lachend gab sie allerdings zu: „Herr Philipp ist so groß, das Gespräche auf Augenhöhe schwierig waren.“ Das Lob, konnte der Oberbürgermeister bei der Verabschiedung von Karola Hoch im Werkmeistergericht des Aachener Rathauses nur zurückgeben: „Wir haben uns nie wirklich gefetzt. Es geht immer darum, wie man miteinander umgeht. Die Gespräche waren immer sehr gut und ergebnisorientiert.“ Der Personalrat sei „eine Art Qualitätsprüfung für die Verwaltung, ob das, was wir für und mit unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern machen, auch vernünftig und regelgerecht ist“.

Philipp zeichnete noch einmal kurz das Leben von Karola Hoch nach, die schon als kleines Kind mit der Familie von Neubrandenburg nach Aachen kam – als politische Flüchtlinge, wie Hoch betonte. Hier absolvierte sie ihre schulische Laufbahn und wurde schließlich 1969 Kindergärtnerin an der heutigen Käthe-Kollwitz-Schule an der Bayernallee. Nach einem 15-monatigen beruflichen Gastspiel an der Ostsee kam sie zurück nach Aachen und in die städtischen Kindertagesstätten. Ihre wohl wichtigste und längste Station machte sie in der KiTa Reimser Straße, wo sie 23 Jahre als Leiterin gearbeitet hat. Seit mehr als 25 Jahren war sie dann freigestellt für den Personalrat, lange Zeit als Vorsitzende des Personalrats der allgemeinen Verwaltung – „mit viel Engagement“, wie der Oberbürgermeister betonte. Derzeit ist sie stellvertretende Personalratsvorsitzende bis sie Ende März offiziell aus dem Dienst ausscheidet.

Auch Karola Hoch erinnerte sich noch mal an ihre Zeit in der Verwaltung und im Personalrat: „Als ich anfing, ging es oft einfach darum, ob die Kolleginnen und Kollegen die richtige Sicherheitskleidung haben oder ausreichend Gummistiefel. Heute sind die Probleme viel komplexer.“ Und: „Wenn man früher zum Personalrat ging, wusste das fünf Minuten die komplette Verwaltung.“ Seither habe sich viel geändert: „Wir haben gekämpft, viel bewegt und verändert.“ Ins Rathaus eingeladen habe sie „die Menschen, die mir wichtig waren und sind“. Mit einem weinenden Auge gab sie zu: „Die Arbeit wird mir fehlen. Mein Leben war immer geprägt von Action.“

Darüber wussten auch ihre Kollegen zu berichten, etwa von der rastlosen Karola Hoch, die schon beim Betreten des Büros erste Arbeitsanweisungen gab. „Noch vor dem ersten Kaffee“, so ihr Nachfolger als Vorsitzender des Personalrats der allgemeinen Verwaltung, Stefan Baurmann, der ergänzte: „Wir merken schon jetzt, dass Du uns fehlst.“ Marc Topp, Vorsitzender des städtischen Gesamtpersonalrats: „Du hast mit Deiner Erfahrung, vor allem im Sozial- und KiTa-Bereich, Maßstäbe gesetzt, hier und deutschlandweit, damit es in der KiTa-Landschaft so aussieht wie jetzt. Und: Du hast nie Dein Lachen verloren.“