Alles rund um Aachen

„Ich bin sehr stolz und nehme den Karlspreis mit großer Freude entgegen. Vielen Dank für diesen außergewöhnlichen Preis“, so sagte der Präsident des Europäischen Parlament Martin Schulz im Anschluss an ein Gespräch mit dem Aachener Oberbürgermeister Marcel Philipp und Dr. Jürgen Linden, dem Vorsitzenden des Karlspreisdirektoriums. Schulz weiter: „Als Kind der Region habe ich schon als kleiner Junge an der Hand meiner Mutter Karlspreisträger Josef Luns auf der Rathaustreppe stehen sehen. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass ich einmal selber dort stehen werde.“

Foto: Andreas Herrmann / © Stadt Aachen

Philipp und Linden waren heute nach Brüssel gefahren, um Martin Schulz offiziell den Karlspreis „anzutragen“. Die Antragung des Karlspreises hat Tradition. Oberbürgermeister und Sprecher des Karlspreisdirektoriums laden den Karlspreisträger nämlich immer in einem persönlichen Gespräch zur Verleihungszeremonie nach Aachen ein. Sie nutzen dabei die Gelegenheit, um protokollarische Fragen abzuklären und mit ihm über den Programmablauf der Verleihungszeremonie zu sprechen.

Schulz erhält den Karlspreis „in Würdigung seiner bedeutenden Verdienste um eine Stärkung der Parlamentarisierung und der demokratischen Legitimation in der Europäischen Union und in Anerkennung seiner Rolle als wichtiger Vordenker der EU.“ So steht es in der Begründung des Karlspreisdirektoriums. Martin Schulz ist der 57. Träger des Internationalen Karlspreises zu Aachen.

Der Karlspreis wird in diesem Jahr am 14. Mai, dem Christi Himmelfahrts-Tag, im Krönungssaal des Aachener Rathauses verliehen. Der Präsident des Europäischen Parlaments kommt bereits einen Tag vorher, am 13. Mai, nach Aachen und wird dann an verschiedenen Veranstaltungen teilnehmen. Oberbürgermeister Marcel Philipp sprach nach der Zusammenkunft im Präsidentenbüro von einem sehr angenehmen und konstruktiven Gespräch: „In diesem Jahr können wir uns auf einen großen Karlspreis mit viel Aufmerksamkeit und vielen interessanten Gästen freuen.“ Auf Martin Schulz warte im Rahmen der Karlspreis-Verleihung in Aachen ein vielfältiges und interessantes Programm. Dazu gehöre auch das umfangreiche Rahmenprogramm, dass Stadt und Region auf den Karlspreis vorbereite.  

Dr. Jürgen Linden erklärte, dass heute viele Menschen skeptisch gegenüber Europa stehen würden. Mit Martin Schulz habe das Karlspreisdirektorium 2015 eine Persönlichkeit ausgezeichnet, die „bis in die Haarspitzen“ für Europa motiviert sei. Dr. Linden weiter: „Aus unserer Sicht ist Martin Schulz momentan die Stimme der Demokratie.“

Der Internationale Karlspreis zu Aachen gilt als einer der bedeutendsten europäischen Preise. Er wird seit 1950 an Personen und Institutionen verliehen, die sich um die Einigung Europas verdient gemacht haben. Preisträger des vergangenen Jahres war der frühere Präsident des Europäischen Rates Herman Van Rompuy.