Polizeibericht

Nicht mehr Einsätze als im Vorjahr; fünf Mal Widerstand gegen Polizeibeamte; Mann verwechselt Haus und Hof und landet vor einer Bäckerei

Städteregion (ots) - Bei insgesamt 280 Einsätzen von Weiberfastnacht 11.11 Uhr bis heute Morgen um 8 Uhr liegen die Zahlen unter dem Vorjahresniveau. Etwa ein Drittel der 280 Einsätze können als karnevalstypisch angesehen werden. Wenngleich die Einstufung von karnevalstypischen Einsätzen nicht immer leicht ist. Denn leider ist es im täglichen Leben ja auch so, dass manche sich auch ohne deklarierten Anlass wie Karneval oder Silvester in die Haare bekommen. Karnevalstypisch wurden die Einsätze bewertet, wo ein karnevalistischer Hintergrund als wahrscheinlich erschien (Festzelt, Party, Kostüm, Alkohol). Erst am Abend stiegen die Einsatzzahlen. Tagsüber, bei bestem Wetter, hatten die richtigen Jecken ausgelassen gefeiert. Abends wurde es dann einigen zu viel - mit dem Alkohol. Folglich stieg auch die Zahl der Reibereien, Auseinandersetzungen und Schlägereien an. Bei den Einsätzen wurde fünf Mal gegen das polizeiliche Einschreiten Widerstand geleistet. Vor allem Jugendliche taten sich hier hervor. Bei Alkoholkontrollen fielen sieben Autofahrer auf. Fünf hatten Drogen genommen, wie Tests erwiesen, und saßen am Steuer. Zwei Mal erwischte es Alkoholsünder. Die Autofahrer durften nicht mehr weiter fahren und mussten ihre Autos abstellen.

Aachen: Ruhiger als im Vorjahr. Insgesamt 162 Einsätze weist die Statistik auf. Etwa 35 karnevalstypische Einsätze wie Körperverletzungen, Randale und Streitigkeiten.

Nordkreis: 60 Einsätze insgesamt fuhr die Polizei in der Zeit von 18 Uhr bis 6 Uhr am Freitagmorgen. Dabei handelt es sich um 12 karnevalstypische Einsätze wie Körperverletzungen und Sachbeschädigungen. Bei einem Einsatz in Herzogenrath in der Bergerstraße leistete ein 16-jähriger betrunkener Randalierer erheblichen Widerstand gegen die Polizisten. In Alsdorf, bei Auseinandersetzungen am Luisenplatz und in der Hubertusstraße, kamen zwei 17 und 18-jährige Mädchen nach Randale den Anweisungen der Polizei nicht nach und leisteten ebenfalls Widerstand.

Eschweiler: Insgesamt 23 Mal rückte die Polizei aus. In acht Fällen scheint der Karneval ursächlich zu sein. Etwa die Hälfte der Einsätze waren Körperverletzungen und Randale. Kurz vor 23 Uhr gab es einen Einsatz am Festzelt am Markt. Da hatte ein Unbekannter Pfefferspray in die Menge gesprüht. Viele Karnevalisten mussten nach draußen und erst einmal durchatmen. Wohl ungeachtet dessen und nach einer ersten Einschätzung nicht damit im Zusammenhang stehend, krampfte wenig später ein junger Mann (18 Jahre) so, dass er nach Notarztbehandlung am Zelt in ein Krankenhaus eingeliefert werden musste. Da die Ursache für das Krampfen nicht erkennbar war und feststeht, hat die Polizei ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts einer gefährlichen Körperverletzung eingeleitet.

Stolberg: 32 Mal rückten die Beamten insgesamt aus. Etwa ein Dutzend Mal wegen Körperverletzung, Streit und grobem Unfug mit karnevalistischem Hintergrund. War es tagsüber relativ ruhig, gab es am Abend Spitzen in der Einsatzbelastung. Um 21.30 Uhr ein Einsatz Im Hahn in Mausbach. Dort soll ein Jugendlicher niedergestochen worden sein. Als Polizei und Rettungskräfte eintrafen, gab es Entwarnung. Der junge Mann war nach eigenen Angaben gegen einen Zaun gefallen und
hatte sich eine blutende Wunde zugezogen. Vor der Schule in der Stefanstraße war es zu einer Auseinandersetzung zwischen
Sicherheitspersonal und einer größeren Jugendgruppe bekommen. Im Zuge dessen erstattete das Securitypersonal Anzeige wegen Körperverletzung gegen die Jugendlichen. Die Polizei stellte die Personalien fest und erteilte Platzverweise. Am Markusplatz musste ein junger Mann von Rettungssanitätern am Boden liegend behandelt werden. Es deutete alles darauf hin, dass der junge Mann Opfer einer Auseinandersetzung geworden war. Er kam in ein Krankenhaus. Mehr ist hier nicht bekannt. Jedenfalls hat die Polizei ein Strafverfahren gegen Unbekannt wegen Körperverletzung eingeleitet.

Monschau / Simmerath / Roetgen: Hier gibt es nichts zu vermelden: außer einem Randalierer. Den Einsatz nehmen wir mal in die
Karnevalsstatistik auf. Um kurz nach 1 Uhr heute Morgen rappelte es an der Tür einer Bäckerei auf der Hauptstraße. Als niemand öffnete, trat man sogar gegen die Tür. Die Bewohner gingen von einem unkonventionellen Einbruchsversuch aus und riefen die Polizei. Die schlich sich ran an den ungewöhnlichen Einbrecher, der eher durch Randale als durch konspiratives Vorgehen seiner Tätigkeit nachzugehen schien. Als man sich den Mann packte wurde aber schnell klar, dass es sich nicht um einen Einbrecher handelte. Entwarnung. Der Mann hatte, nachdem ein forcierter Alkoholgenuss seine bekannte Wirkung erzielt hatte, neben einem partiellen Verlust der Muttersprache auch einen Blackout im Orientierungssinn: Er hatte schlichtweg Haus und Tür verwechselt. Ziel war eigentlich ein Hotel in der Nähe. Herausgekommen war eine Randale an der Bäckereitür, die er für den Hoteleingang hielt...und sich auch noch wunderte, dass der Schlüssel nicht passte...