Alles rund um Aachen

Flüchtlingsstrom wird immer größer

Das Flüchtlingsproblem wird auch in Aachen immer größer: Es kommen immer mehr Flüchtlinge nach Aachen und die Unterbringungsmöglichkeiten werden immer rarer. Für alle Fälle lässt die Stadt Aachen zur Zeit die Turnhalle in der Barbarastraße prophylaktisch für die Unterbringung weiterer Flüchtlinge herrichten. Sie rechnet damit, dass die Turnhalle bereits in dieser Woche, möglicherweise auch erst in den nächsten Wochen benötigt wird, weil es keine anderen Unterbringungsmöglichkeiten mehr gibt. Dies soll aber nur vorübergehend geschehen. Man sei ständig bemüht, menschenwürdigere Alternativen zu finden.
Das ist das Fazit eines Pressegespräches am heutigen Tag (14. Oktober) mit dem Aachener Sozialdezernenten Prof. Dr. Manfred Sicking und Sozialamtsleiter Heinrich Emonts. „Wir wollen den Flüchtlingen eine menschenwürdige Unterbringung bereitstellen, aber es wird immer schwieriger,“ sagte Sicking.  „Ohne Hilfe von außen sind wir kaum noch in der Lage, die Probleme zu lösen. Auch in Düsseldorf muss man sich bewegen.“ Sicking wies auf die weltweit zahlreichen Krisenherde hin, die Ursache der zunehmenden Flüchtlingsströme sind. In Aachen  habe es Ende April 562 und Ende August 650 Flüchtlinge gegeben. Bis Ende Oktober erwarte man, dass die Zahl auf über 800 ansteige. Bis zum Frühjahr 2015 kämen aller Voraussicht nach noch einmal 700 hinzu. Dabei habe man aufgrund der Hinweise des Bundes und des Landes ursprünglich einmal mit lediglich 40 zusätzlichen Flüchtlingen pro Quartal gerechnet. Trotz socher Zahlen sei man zuversichtlich, dass man im weiteren Verlauf nicht auf Zelte und Container zurückgreifen müsse.

Heinrich Emonts erläuterte die städtische Strategie in Sachen Unterbringung von Flüchtlingen. Ziel sei es, die Flüchtlinge möglichst dezentral über die Stadt verteilt unterzubringen, und zwar in Gruppen, die nicht mehr als 50 Personen umfassen. Aktuell miete man alle bei der städtischen Wohnungsbaugesellschaft GEWOGE frei werdenden Wohnungen an. In den nächsten Tagen seien dies 35 Wohnungen für ca. 100 Flüchtlinge. Langfristig wolle man, so Emonts, unabhängig von der Situation 1000 Plätze für Flüchtlinge  bereitstellen.
In der Barbarastraße könne man, falls sie benötigt würde, ca. 40 Personen unterbringen. Sie würden rund um die Uhr von geschultem und erfahrenem städtischen Personal betreut. Die Barbarastraße sei ausgesucht worden, weil sie eine Reihe von zugrund1e gelegten Kriterien am besten erfülle. U. a. sei hier die schulische Nutzung nur äußerst gering. Es sei gelungen, die bisherigen Nutzer auf andere Einrichtungen zu verteilen, sagte die Sportamtsleiterin Petra Prömpler. Es habe bei den Nutzern großes Verständnis für die zu erwartende Aktion gegeben.