Alles rund um Aachen

StädteRegion Aachen. Frauen, die beschwingt das kulturelle Leben genießen. Männer, die in Militäruniformen ihre Begeisterung für den Krieg offen zur Schau tragen. Dazwischen zeitgenössische Briefe und Tageszeitungen, die die Stimmung in Aachen im Spätsommer 1914 widergeben. Im Haus der StädteRegion ist jetzt die lokal-historische Ausstellung „Aachen 1914 – Eine Grenzstadt im Krieg“ eröffnet worden. Im Mittelpunkt der zahlreichen zeitgenössischen Dokumente stehen der Ausbruch des Ersten Weltkrieges und seine Folgen für die Menschen in der Region. „Ich finde es ganz wichtig, dass wir – gerade mit dem Abstand eines Jahrhunderts – durch eine solche Ausstellung einen Einblick in den damaligen Alltag unserer Region erhalten“, sagte der erste stellvertretende Städteregionsrat Hans-Josef Hilsenbeck. „Dies ist ein ganz wichtiges Stück lokalhistorischer Geschichte, die gerade auch der jüngeren Generation den Kriegsausbruch näherbringen soll.“ Die Ausstellung von Klaus Schulte und Peter Sardoč wird in Kooperation mit der bundesweiten Ausstellung „Aus der Geschichte lernen – Der Erste Weltkrieg“ des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge (VDK) gezeigt. Aachen lag vor 100 Jahren als Grenz- und Lazarettstadt im Brennpunkt der Ereignisse.

Mit Bildern und weiteren Dokumenten aus der damaligen Zeit wird veranschaulicht, wie der Kriegsausbruch von der Aachener Bevölkerung erlebt wurde. „Wir wollen auch das gesellschaftlich-kulturelle Leben mit Blick auf Theater, Konzerte sowie Kur- und Badewelt der damaligen Zeit genauer darstellen“, so Klaus Schulte. „Die Stimmung vor 100 Jahren abzubilden, war unser Ziel.“ Zugleich soll die Ausstellung, so Martin Gadow, BDK Bezirksgeschäftsführer Köln-Aachen, „eine Warnung sein, das wir aus der Geschichte lernen müssen. Denn kriegerische Auseinandersetzungen sind nach wie vor aktuell.“ Die Ausstellung „Aachen 1914 – Eine Grenzstadt im Krieg“ erinnert mit einem zweiten Schwerpunkt an die Gründung des VDK, der sich kurz nach Kriegsende 1918 um die Pflege der unzähligen deutschen Kriegsgräberstätten zu kümmern begann. Aachen war nach Berlin eine der ersten deutschen Städte, in der eine VDK-Bezirksgeschäftsstelle eröffnet wurde. Die Ausstellung ist noch bis Montag, 10. November, im Haus der StädteRegion (montags bis freitags, 08:00 bis 18:00 Uhr) zu sehen.