Herzogenrath

Am 9. November 1938 entlud sich in der Reichspogromnacht der Terror des NS-Regimes gegen die jüdische Bevölkerung Deutschlands – auch in Herzogenrath. 85 Jahre später sind die Geschichten und Schicksale noch präsent und die daraus resultierende Verantwortung wichtiger denn je. Am 9. November 2023 fand die alljährliche Gedenkveranstaltung in Herzogenrath statt.

Rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer fanden sich um 18 Uhr im Soziokulturellen Zentrum Klösterchen in der Dahlemer Straße ein, um einer bewegenden Gedenkveranstaltung beizuwohnen und schließlich im Zuge eines Schweigemarsches zum Mahnmal vor dem Herzogenrather Rathaus zu gehen. Dabei konnte auch der starke Regen die Prozession nicht ausbremsen. Vor dem Rathaus stellte Sophie Sequiera vom Arbeitskreis „Wege gegen das Vergessen" gemeinsam mit Schülerinnen des Städtischen Gymnasiums Herzogenrath berührende Schicksale aus Herzogenrath vor.

Foto (c) Stadt Herzogenrath

Herzogenraths Bürgermeister Dr. Benjamin Fadavian bei der Kranzniederlegung vor dem Mahnmal am Rathaus


Danach oblag es Bürgermeister Dr. Benjamin Fadavian, in seiner Rede die Verantwortung der Stadt Herzogenrath festzuhalten. Der Bürgermeister führte aus: „Man kann mit Worten kaum beschreiben, was damals passiert ist. Auch 85 Jahre nach der Reichspogromnacht besteht unsere Verantwortung fort, jüdisches Leben in Deutschland und Herzogenrath zu schützen und Antisemitismus sowie jeder Form von Gewaltherrschaft und Krieg entschieden entgegenzutreten. Nichts davon darf sich je wiederholen."
Die Veranstaltung endete, nachdem der Bürgermeister vor dem Mahnmal ein Blumengebinde niedergelegt und zu einer Schweigeminute aufgerufen hatte. Veranstalter waren neben der Stadt Herzogenrath selbst auch das Soziokulturelle Zentrum Klösterchen, der Arbeitskreis „Wege gegen das Vergessen" und das Städtische Gymnasium.