RWTH

Growth Area „Built an Lived Environment” erhält zwei Millionen Euro seitens des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft. Das Bauwesen gilt als großer Treiber des Klimawandels. Gleichzeitig ist die bebaute Umwelt in hohem Maße durch den Klimawandel herausgefordert. Klimaschutz und Klimaanpassung werden damit zur zentralen Zukunftsaufgabe des Bauwesens.

Hier setzt die Forschung der Growth Area „Built an Lived Environment“ (kurz BLE) der RWTH Aachen an und untersucht im besonderen Nachhaltigkeitsgewinne, die im Wechselspiel von innovativem Bauen, menschlicher Nutzung und gesellschaftlicher Einbettung liegen. Diese Growth Area erhält nun eine Förderung von rund zwei Millionen Euro des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft (MKW) des Landes Nordrhein-Westfalen, um seine Forschung zur Transformation des Bauwesens zu intensivieren und sich weiter in Richtung eines Profilbereichs der RWTH zu entwickeln.

Bei einer Growth Area handelt es sich um eine Vorstufe zu einem Profilbereich der Universität. Diese Profilbereiche sind Teil der Exzellenzstrategie der Hochschule, repräsentieren die interdisziplinären Forschungsfelder und bilden den Kern der RWTH-Forschungslandschaft. In den Profilbereichen arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus verschiedenen Disziplinen und Fakultäten zusammen, um mit Ergebnissen aus exzellenter Grundlagen- und angewandter Forschung die Basis für gesellschaftlich relevante Innovationen zu schaffen. In der Growth Area BLE haben sich fünf Fakultäten der RWTH Aachen zusammengeschlossen, um in inter- und transdisziplinärer Perspektive neue Antworten auf die Fragen eines nachhaltigen, dekarbonisierten und klimaneutralen Bauens zu finden. Vor allem die Verknüpfung architektonisch-bautechnischer Ansätze mit solchen der Ökonomie, Techniksoziologie und Medizin sowie die Fokussierung auf räumliche Aspekte der Transformation sind bisher einmalig.

Mit der Förderung des MKW können nun drei Fokusprojekte in Kooperation mit Akteuren vor Ort umgesetzt werden: ein regionales „Kompetenznetzwerk Raum-Wasser-Bauen“ konzentriert sich auf wassersensible Raumentwicklung in der Region Aachen, insbesondere hochwasserresistente Orte und Quartiere; der städtische „Kooperationsraum Net Zero City Aachen“ wird Partner der Stadt Aachen auf dem Weg zur Klimaneutralität 2030; der „Experimentalraum Mensch-Gebäude-Quartier“ widmet sich innovativen Ansätzen für gesunde Lebenswelten im Klimawandel und bei Ressourcenknappheit.

Die Förderlinie Profilbildung ist ein Teil einer übergreifenden, themenoffenen Forschungsförderung, die sich auf einen fach- und disziplinübergreifenden Ansatz stützt und Hochschulen und Forschungseinrichtungen in NRW bei ihrer Profilierung, Schwerpunktbildung und Vernetzung stärken und unterstützen soll. Anknüpfend an vorhandene Stärken sollen Potentialbereiche in NRW ausgebaut werden, damit diese zu einer maßgeblichen Weiterentwicklung der Forschungsprofile der jeweiligen Einrichtung beitragen können. In der Förderrunde 2022 werden insgesamt zehn neue Projekte gefördert, mit einer Gesamtsumme von rund 27 Millionen Euro. NRW-Wissenschaftsministerin Ina Brandes betont: „In Nordrhein-Westfalen wird die Zukunft erdacht, erforscht und entwickelt. Mit unserem Förderprogramm schaffen wir Freiräume für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Themenfelder zu besetzen und sich untereinander über verschiedene Fachdisziplinen hinweg zu vernetzen. So entstehen innovative Ideen, die den Alltag der Menschen leichter machen.“