Alsdorf

Die Schrecken der Reichspogromnacht und die systematischen Deportationen und Ermordungen jüdischer Bürgerinnen und Bürger durch das NS-Regime – sie geschahen vielerorts auch in der Aachener Region.

Die grausamen Strukturen der Täter und die Geschichten von Flucht und Tod der Opfer stehen jetzt im Fokus der Zeitschrift „Wege gegen das Vergessen – Zeitschrift der NS-Dokumentationsstätte Aachen". Zahlreiche Initiativen und Vereine blicken in ihren Beiträgen auf Geschichte(n) des Schreckens vor Ort. Vorgestellt wird diese Zeitschrift am Mittwoch, 25. Oktober, im Alsdorfer Rathaus.

In Alsdorf haben der Geschichtsverein, der Arbeitskreis „Wider das Vergessen" und die Volkshochschule Nordkreis Aachen die Publikation des Aachener Erinnerungsprojektes „Weg gegen das Vergessen" unterstützt. Beleuchtet wird in den Beiträgen beispielsweise die Flucht von Ernst Keller, der 1936 von seiner Hoengener Heimat nach Kerkrade floh und während der Kriegsjahre dort in einem Versteck überlebte. Nach Kriegsende reiste er nach Amerika aus und lebte in New York. Das Flucht- und Helfernetzwerk in Kerkrade wird in einem weiteren Beitrag skizziert, ebenso die Geschehnisse während der Reichspogromnacht in Hoengen und ein Zeitzeugeninterview mit Evie Shetz, Tochter von Ernst Keller, dem ebenfalls die Flucht aus Hoengen gelang.

Vorgestellt werden im Heft aber nicht nur die Schicksale der Menschen während der NS-Zeit, sondern auch diejenigen, die sich heute in unserer Region und in den Niederlanden um deren Aufarbeitung bemühen. Engagierte Bürgerinnen und Bürger, die das Geschehene nicht in Vergessenheit geraten lassen wollen. Auf 70 Seiten des Heftes kommen auch sie zu Wort.
Die Vorstellung der Zeitschrift „Wege gegen das Vergessen" findet am Mittwoch, 25. Oktober, um 18 Uhr im Ratssaal der Stadt Alsdorf auf der ersten Etage des Rathauses, Hubertusstraße 17, statt. Mehrere Kurzvorträge beleuchten an diesem Abend die Inhalte des Heftes.