Stolberg

So richtig kennen ihn selbst die meisten Stolbergerinnen und Stolberger nicht, den Altstadtpark Gehlens Kull. Dabei liegt er direkt neben der Altstadt am Fuße der Burg und bietet eine hohe Biodiversität, die für solch zentrale Parkanlagen ungewöhnlich ist.

Allerdings liegen die Zugänge zum Park sehr versteckt, die Wege sind unzureichend ausgebaut und es gibt keine Lehrangebote und Aufenthaltsqualität.

Das wird die Stadt Stolberg nun ändern, nachdem sie 2021 eine Fördersumme des Bundes über 1,3 Millionen Euro für die Aufwertung des Parks erhalten hat. „Gehlens Kull ist ein Rohdiamant, den wir nun schleifen. Wir werden unseren Altstadtpark für Anwohnerinnen und Anwohner, Gäste und als Lernort erlebbar machen und gleichzeitig den ruhigen Charme des Parks erhalten und die Artenvielfalt weiter stärken“, erklärt Bürgermeister Patrick Haas die Planungen.

Der über 5 Hektar große ehemalige Kalkwerk mit Steinbruch soll ein „grünes“ und ein „blaues Klassenzimmer“ erhalten, die als interaktive außerschulische Lernorte dienen. Das blaue Klassenzimmer ist im Bereich des Teiches vorgesehen, der ebenfalls durch einen Wassersteg und Sitzmöglichkeiten aufgewertet und um einen zweiten Teich ergänzt werden soll. Im Bereich der historischen Brennöfen entsteht das „grüne Klassenzimmer“ mitsamt Sitzmöglichkeiten und Infotafeln zur wechselhaften Geschichte des Parks. Im oberen Bereich möchte die Stadt zur Steigerung der Aufenthaltsqualität zudem eine Streuobstwiese mit Picknickbänken anlegen.

Ein wichtiger Teil der Erlebbarmachung des Parks ist aber die Ertüchtigung der Wege, Treppen und Beschilderungen, erklärt auch der Bürgermeister: „Wir wollen den Park so barrierefrei wie möglich gestalten. Es wird aber wegen der Topographie Stellen geben, an denen wir eine komplette Barrierefreiheit nicht umsetzen können.“ Auch die Eingangsbereiche werden so überabeitet und ausgeschildert, dass der Park einladender und auffindbarer wird. Gleichzeitig werde es auch weiter große Bereiche geben, die unberührt bleiben, um die Natur- und Artenvielfalt weiter zu fördern. Das hilft in Gehlens Kull heimischen Arten wie der Mauereidechse, der Geburtshelferkröte und zahlreichen Fledermausarten. Insbesondere die Felswand bleibt als Habitat vieler Echsenarten erhalten und soll mithilfe einer Beweidung durch Ziegen von Bewuchs freigehalten werden.

Geplant ist nun, die unmittelbaren Anwohner eng an den Planungen zu beteiligen und auch ihre Wünsche und Vorstellungen mit aufzunehmen. „Wir sind hinsichtlich der Umsetzung durch den Fördergeber an zeitliche Vorgaben gebunden. Ziel ist deshalb, die Maßnahmen im Sommer 2025 abzuschließen“, so der Bürgermeister.