RWTH

Basierend auf dieser Datengrundlage wurden parkraumbezogene Quartierstypen entwickelt, die zukünftig die Übertragung von Strategien auf andere Quartiere erleichtern sollen. Das Institut für Stadtbauwesen und Stadtverkehr (ISB) der RWTH Aachen, die SONAH GmbH und die Stadt Aachen haben gemeinsam ein Forschungsprojekt zum Thema innerstädtisches Parken durchgeführt. Das Projekt ACUP (Analyse der Charakteristika des urbanen Parkens) wurde im Rahmen der Förderrichtlinie Modernitätsfonds (mFUND) mit insgesamt fast 100.000 Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) gefördert. Von Oktober 2020 bis Dezember 2021 wurde im Rahmen des Projektes eine umfassende Datengrundlage zu städtischem Parken geschaffen, um mehr Kenntnisse zum bestehenden Parkraumangebot und über das Parkverhalten in unterschiedlichen Quartieren zu gewinnen. Die Daten zum Parkraumangebot wurden anschließend in eine digitale Parkkarte überführt.

Die Parkkarte weist einen hohen Differenzierungsgrad auf und enthält öffentliche, halböffentliche sowie private Parkflächen. Unterschieden wird zudem die Art der Ausführung (Längs-, Senkrecht oder Schrägparken sowie markiert, unmarkiert oder bauliche Abtrennung der Parkfläche). Auch Sondermerkmale wie zum Beispiel zeitliche Beschränkungen, Nutzung durch Carsharing-Fahrzeuge, Lademöglichkeiten etc. sowie Parkstände für mobilitätseingeschränkte Menschen sind in der Parkkarte hinterlegt. Über das Geodatenportal und das Mobilitätsdashboard der Stadt Aachen stehen die Daten zu den öffentlichen Parkplätzen in Aachen allen Nutzenden zur Verfügung. Für die Beispielquartiere sind darüber hinaus Informationen zur Belegung der Parkstände in Echtzeit einsehbar. Basierend auf dieser Datengrundlage wurden parkraumbezogene Quartierstypen entwickelt, die zukünftig die Übertragung von Strategien auf andere Quartiere erleichtern sollen. Die Forschungsergebnisse sollen auch auf andere Großstädte übertragbar sein und in Zukunft zu einer verbesserten Parkraumplanung beitragen.

„Parken ist als Forschungsthema in den vergangenen Jahren zunehmend in den Fokus gerückt. Wir am ISB beschäftigen uns mit der Stadt und der Mobilität der Zukunft und entwickeln Konzepte zur effizienten Nutzung und Aufteilung des innerstädtischen Raums. Eine zuverlässige Datengrundlage zum Parkraumangebot und zur Parkraumnutzung ist dabei von zentraler Bedeutung. Das Projekt ACUP liefert in diesem Zusammenhang wichtige Erkenntnisse und hilft uns, die Vorgänge rund um den ruhenden Verkehr innerhalb von Großstädten besser zu verstehen.“

-  Prof. Dr.-Ing. Tobias Kuhnimhof, RWTH Aachen, Leiter des Instituts für Stadtbauwesen und Stadtverkehr

„Wir freuen uns sehr, dass wir mit dem Projekt ACUP eine digitale Parkkarte aufbauen und eine Quartierstypisierung exemplarisch evaluieren konnten.

Die Digitalisierung der Parkflächen ist ein wesentlicher Baustein, um den Bürger*innen in Aachen durch die Vereinfachung der Parkplatzsuche einen Mehrwert zu bieten und gleichzeitig die laufenden Maßnahmen in der Verkehrsplanung mit entsprechenden Realdaten zu ergänzen.“

-  Dr. Michael Pielen, Stadt Aachen, Fachbereich Stadtentwicklung, -planung und Mobilitätsinfrastruktur