Alles rund um Aachen
„Haben Sie sich gewehrt?" „Haben Sie deutlich Nein gesagt?" „Was hatten Sie an?" Solche Fragen werden Opfern von Vergewaltigung immer wieder gestellt. Fragen, in denen eine Mitschuld an der Tat mitschwingt und die die Opfer zusätzlich belasten. Journalistin Beatrix Wilmes – tätig für die WDR-Sendung Frau tv – hat diese Sicht auf sexualisierte Straftaten aufgegriffen und sie mit der Ausstellung „Was ich anhatte ..." aufbereitet.

Die Ausstellung zeigt Kleidungsstücke, die Frauen bei einer Vergewaltigung getragen haben. Und es wird sehr deutlich: Wie eine Frau angezogen ist, hat nichts mit der Tat zu tun. Es sind ganz alltägliche Hosen, Kleider, Schuhe und Gegenstände, die jede Frau in ihrem Kleiderschrank findet.

Anlässlich des Weltfrauentages am 8. März hat das Gleichstellungsbüro der Stadt die Ausstellung nach Aachen geholt. Gezeigt wird sie vom 1. bis zum 11. März in der Raststätte, Lothringer Straße 23. Wegen der Pandemie werden die Exponate im Schaufenster ausgestellt. Details können über einen QR-Code abgerufen werden, der auf den Ausstellungsplakaten angezeigt ist. Informationsmaterial steht ebenfalls zur Verfügung.
Dass das Thema viele Frauen betrifft, belegen beispielsweise Zahlen der Weltgesundheitsorganisation. „Jede dritte Frau in Deutschland ist mindestens einmal in ihrem Leben von Gewalt betroffen, jede siebte Frau von sexualisierter Gewalt", beschreibt Loni Finken vom Gleichstellungsbüro die Dimensionen. „Wir wollen das Thema gerade jetzt für die Öffentlichkeit sichtbar machen, um Betroffenen Mut zu geben, sich Hilfe und Unterstützung zu holen."