RWTH

Der renommierte Staatsrechtler hält die Leonardo-Lecture 2016 an der RWTH. Der unerwartete Ausgang der Präsidentschaftswahl in den USA zeigt auf entscheidende Weise die Brisanz seines Themas: Professor Udo Di Fabio befasst sich mit unserem westlichem Gesellschaftsmodell, mit dessen Gefährdungen und Zukunfts-chancen. Im Rahmen der Leonardo-Lecture 2016 unter der Schirmherrschaft des Rektors wird der Jurist kommenden Dienstag einen Vortrag über den „Schwankenden Westen“ halten. In seinem gleichnamigen Buch von 2015 beschreibt der renommierte Bonner Staatsrechtler und langjährige Bundesverfassungsrichter, welches Bild vom Menschen und der Welt uns leitet. Er macht deutlich, warum westliche Errungenschaften wie die Würde und Freiheit der Person und Institutionen wie Demokratie, Rechtsstaat und soziale Marktwirtschaft in Gefahr sind. Und Di Fabio versucht Wege aufzuzeigen, wie wir das Bewusstsein für die Stärken und die Rolle Europas schärfen können, um die Vision eines neuen Gesellschaftsmodells verwirklichen zu können.

Die Vereinigten Staaten stehen zwar nicht im Vordergrund der Ausführungen seines Buches. Doch wenn angesichts der aktuellen Ereignisse die Besucherinnen und Besucher des Vortrages sie drängende Fragen zum transatlantischen Verhältnis zwischen den USA und Europa stellen wollen, wird Udo Di Fabio versuchen, auch auf diese Antworten zu geben. Der Vortrag findet statt am Dienstag 15. November 2016, 18 Uhr, in den Hörsälen Fo1 und Fo2 des Kármán-Auditoriums, Eilfschornsteinstraße 15.

Das Projekt Leonardo

Im Herbst 2008 wurde auf Initiative des Senats und seines langjährigen Vorsitzenden Professor Max Kerner das „Projekt Leonardo" ins Leben gerufen. Der Name des Projekts erinnert an den großen Künstler, Naturforscher und Techniker Leonardo da Vinci. Die Leonardo-Welt sieht sich mit weiteren, besonderen Herausforderungen konfrontiert, denen nur im Verbund der unterschiedlichen Herangehensweisen und Disziplinen der Natur- und Ingenieur-, Geistes- und Sozialwissenschaften begegnet werden kann.

In den vergangenen Semestern wurden an der RWTH für Studierende Leonardo-Module beispielsweise zu Fragen und Problemen der Energie, des Klimawandels, der Weltbevölkerung und -gesundheit, der Globalisierung und nicht zuletzt des Dia-logs der Kulturen angeboten. Ein weiteres Element des Projekts ist ein jährlich statt-findender öffentlicher Vortrag – eine „Leonardo Lecture". Eine herausragende Persönlichkeit thematisiert hierbei eine gesellschaftliche Herausforderung in einem weiteren Zusammenhang. Seit 2014 steht die Reihe unter der Schirmherrschaft des Rektors der RWTH Aachen.