Alles rund um Aachen

Der Minister war begeistert: „Mit relativ wenig Geld ist hier ganz viel Zukunft gestaltet worden. Hier wurde kein Euro und kein Cent Steuergeld verschwendet, sondern gut angelegt“, so Groschek. Schon bei seiner Visite im Februar 2014 hatte der Minister besonders das Miteinander von sozialen und kulturellen Initiativen im Depot gelobt. Jetzt (08.08.2016) hat sich Michael Groschek erneut einen Eindruck von dem kurz vor der Fertigstellung stehenden neuen Stadtteilzentrum Aachen-Nord schaffen wollen. Begleitet wurde der Minister bei seinem Besuch von der Aachener SPD-Bundestagsabgeordneten Ulla Schmidt. Groschek: „Das Ministerium für Verkehr hat den Leitsatz Brücken zu schlagen. Daher müssen neue Brücken gebaut und alte Brücken abgerissen werden. Hier in Aachen Nord ist mit dem Depot eine soziale Brücke entstanden.“ Und weiter: „Ja, die Gegend um das Depot war ein Brennpunkt. Doch durch den Umbau wird dieser Umstand gelöst. Es wird eine soziokulturelle Atmosphäre geschaffen, die die Nachbarschaft verbessert. Gerade die Nachbarschaft ist wichtig zum Beispiel für ältere Mitmenschen, denn die Nachbarschaft ist auch eine Familie des Alters. Daher muss die Nachbarschaft gefördert werden. Sehen Sie das Depot als verlängertes Wohnzimmer, als verlängerte Küche des Alltags.“

Foto: ©Stadt Aachen / Thomas Langens

Mit dabei bei der Besichtigung und Begehung des Depots waren Karin Schmitt-Promny, Landtagsabgeordnete Die Grünen, Ulla Schmidt, SPD-Bundestagsabgeordnete und Vize-Bundestagspräsidentin sowie Ministerin a.D., Michael Groschek, NRW-Minister für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr, Hilde Scheidt, Bürgermeisterin der Stadt Aachen, Klaus Schavan, Leiter des Gebäudemanagements der Stadt Aachen und Dieter M. Begaß, Leiter des städtischen Fachbereichs Wirtschaftsförderung und europäische Angelegenheiten (v.l.n.r.)

Bürgermeisterin Hilde Scheidt bezeichnete bei der Begrüßung der über 60 Gäste, die gekommen waren, um den Minister bei seinem Rundgang zu begleiten, das Depot als städtisches Leuchtturmprojekt. Zur Erinnerung: Das neue Zentrum für Kultur und Soziales im Stadtteil Aachen-Nord hat 12 Millionen Euro kosten. Im Rahmen des Förderprogramms „Soziale Stadt“ hat das Land Nordrhein-Westfalen 80 Prozent der Kosten übernommen. Die Zeitspanne von Beginn der Planungen bis zur Fertigstellung umfasste acht Jahre. Eine Bauverzögerung gab es wegen unvorhergesehener Sanierungsarbeiten im Depot.  Für Ende September wird die Baufertigstellung erwartet. Im Oktober sollen die Mieter einziehen und mit Beginn des neuen Jahres werden die unterschiedlichen Akteure und Beteiligten das Depot für Ausstellungen, Lesungen, Seminare, Theater, Konzerte, aber auch für Sitzungen, Schulungen und anderes nutzen. Die Piazza im Depot ist der neue Veranstaltungsort in Aachen-Nord und bietet bis zu 1000 Menschen Platz.  

Das Projektmanagement für die Entwicklung des Depots liegt bei der städtischen Wirtschaftsförderung. Zuständig für den laufenden Betrieb, voraussichtlich ab Januar 2017, wird der städtische Kulturbetrieb sein, so der Beschluss des Hauptausschusses noch vor den Sommerferien. Vermietet sind inzwischen über 90 Prozent der Flächen; für den Rest gibt es Interessenten. Bei der Mieterzusammensetzung wurde ein Mischkonzept verfolgt; Mieter aus den Bereichen Kultur, Soziales und Bildung werden in das Depot einziehen, das sind derzeit Atelierhaus Aachen e.V., Familienbildungswerk des DRK, Jugendberufshilfe der Stadt Aachen, Kinderschutzbund, Mieterschutzverein, Medienzentrum, Jugendzentrum Offene Tür Talstraße, Stadtteilbibliothek Ost, Stadtteilbüro Aachen-Nord e.V. und Ungarisch-Deutscher Freundeskreis e.V. Die Neugestaltung der Spiel- und Freizeitanlage Talstraße wurde ebenfalls durch das Städtebauförderungsprogramm „Soziale Stadt“ unterstützt. Der am Depot angrenzende kleine Park wird neu gestaltet und vom Haus aus über eine Brücke zu erreichen sein. Der Spielplatz wird zwar erst nach den Sommerferien offizielle eröffnet, doch so lange sollten die Kinder nicht warten müssen. Die Spielanlage wurde daher schon jetzt freigegeben. Beim Speed Dating der zukünftigen Mieter und Nutzer des Hauses ging es im Anschluss an den Ministerbesuch gut gelaunt und lebhaft weiter.