Alles rund um Aachen

 „Gründlichkeit geht vor Schnelligkeit“ – mit diesen Worten umschrieb Oberbürgermeister Marcel Philipp am Mittwochabend (12. Mai) im Rat die Arbeitsweise, mit der am Tivoli-Stadion jetzt vorgegangen werde. „Wir gucken uns jedes Detail an, brauchen aber Zeit dafür. Wir arbeiten alles ab, was technisch abzuarbeiten ist“, so der OB in der Ratssitzung. Es sei sehr ärgerlich, dass in öffentlichen Äußerungen das Stichwort „Statik“ gefallen sei. „Die Statik ist jedoch ein Thema, bei dem es keine Auffälligkeiten gab. Aber jetzt sind wir gezwungen, mit viel Geld nachzuweisen, dass es kein Problem darstellt“, sagte der Oberbürgermeister. Bei sicherheitsrelevanten Fragen sei man sehr vorsichtig - „sonst würden wir das Stadion bei Veranstaltungen nicht aufmachen“, unterstrich Marcel Philipp.

Instandhaltungs- und Prüfungsarbeiten, die in der Vergangenheit unterlassen worden seien, werden nun nachgeholt, der Kostenaufwand dafür müsse erst ermittelt werden. Die im städtischen Besitz befindliche Aachener Stadion Beteiligungs-GmbH (ASB), die das Stadion betreibt, werde personell aufgestockt, erläuterte der OB. „Der Aufwand für den Betrieb des Stadions ist höher, als es bisher eingeschätzt wurde.“
Nachdem externe Gutachter Auffälligkeiten am Tivoli festgestellt hatten, hat sich das städtische Gebäudemanagement in der vergangenen Woche intensiv mit der Stadiontechnik auseinandergesetzt. „Ein Großteil der gesetzlich vorgeschriebenen  Wartungsarbeiten wurde nicht angemessen oder regelkonform durchgeführt“, erläuterte Klaus Schavan, technischer Leiter des Gebäudemanagements, in der Ratssitzung. „Wir werden jetzt stufenweise vorgehen: Das Nahziel ist die Saisonsicherung 2016/17, dafür haben wir vier Monate Zeit. Die Mängelliste macht uns weniger Sorgen. Je tiefer wir dort einsteigen, desto mehr gewinnen wir den Eindruck, dass die Probleme zu bewältigen sind“, so Schavan. Externe Firmen müssten jetzt schnellstmöglich beauftragt werden, eine juristische Aufarbeitung könne parallel dazu erfolgen.
„Das Samstag-Spiel ist nicht gefährdet“, erklärte Bernd Deil, Leiter der Abteilung  Technisches Gebäudemanagement, in der Ratssitzung. Die meisten von Gutachtern festgestellten Mängel ließen sich bei näherer Prüfung heilen oder ausschließen. Das Notstromaggregat oder die Alarmierungsanlagen seien beispielsweise einsatzfähig, so Deil, auch die Videoanlage müsse nicht ausgetauscht werden. Er lobte die Mitarbeitenden der ASB, die sich sehr engagiert gezeigt hätten.