Alles rund um Aachen

Der Zeitpunkt für die Pflanzung der neuen rund 12 Meter hohen Kaiserlinde am Kaiserplatz sei ideal, sagte Aachens neuer Umweltdezernent Dr. Markus Kremer am Pflanzbeet an der Ecke Stiftstraße/Gasborn, unterhalb der Kirche St. Adalbert.  Bei strahlendem Sonnenschein ließ Kremer den Spaten schwingen, zusammen mit Elmar Wiezorek, Leiter des Fachbereichs Umwelt, und dessen Kollegen Norbert Hermanns, der die ganze Pflanzaktion von städtischer Seite geplant hatte. „Wir wollen mit dieser imposanten Kaiserlinde einen Akzent setzen an dieser Stelle der Stadt, für den Klimaschutz und auch als Ausgleich für die großen Rosskastanie, die am Adalbertsberg verloren gegangen war“, sagte der Umweltdezernent. Er geht davon aus, dass „die Stadt und ihre Bürger an diesem Baum mit Glück und guter Pflege lange Freude haben werden“.

Der bislang größte, in der Stadt gepflanzte Baum
Für den städtischen Gartenbauingenieur Norbert Hermanns, der in Aachen bislang 1500 Bäume pflanzen ließ, ist es der größte Baum, den er in seiner 30-jährigen Dienstzeit bei der Stadt Aachen jemals gepflanzt hat. „Der ist schon etwas ganz Besonderes“, sagte er mit einem Lächeln im Gesicht.

Die neue Kaiserlinde wurde bereits am Dienstagmorgen, 3. Mai, in der Kreuzung Stiftstraße und Gasborn aufgestellt. Ein riesiger Kran der Firma Wertz war nötig, um den etwa acht Tonnen schweren Baum aus der Baumschule Lappen in Kaldenkirchen/Nettetal von einem Tieflader zu heben und in die Senkrechte zu stellen. Der 2,5 Meter große Wurzelballen wurde mit dicken Bändern und Eisenstäben in den Tiefen des Erdreichs verankert und ist so gegen heftigen Wind und Sturm gut geschützt. Die Gartenbaufirma von Bernd Görtz aus Erkelenz war mit der Koordination und der Pflanzung des Baumes beauftragt.

Bereits mehr als 30 Jahre alt
Die Kaiserlinde ist bereits 30 bis 35 Jahre alt, hat in ihrer Krone einen Durchmesser von etwa sechs Meter und der Stamm hat einen Umfang von ungefähr einem Meter. Sie ist der Ersatz für die für die große Rosskastanie, die am Adalbertsberg stand und für den Neubau des Einkaufscenters Aquis Plaza weichen musste. Bezahlt wird die Baumpflanzung aus Mitteln, die der Aquis-Plaza-Investor der Stadt als Ausgleichzahlung überwiesen hatte.

Der von der Baumschule Lappen kultivierte Typ stammt von einem Baum ab, den der letzte deutsche Kaiser Wilhelm II. in der von ihm geschaffenen Berliner Siegesallee in Berlin hatte pflanzen lassen. Daher kommt auch der Name Kaiserlinde. Die zur Vermehrung verwendeten Mutterpflanzen sind aus dem Jahre 1895.

Durstig und gut umsorgt
 „An ihrem ersten Tag in Aachen hat die Kaiserlinde schon 1000 Liter Wasser zu trinken bekommen“, berichtete der mit dem Aufstellen des Baums beauftragte Garten- und Landschaftsbauer Bernd Görtz. Und diese Pflegearbeiten würden auch in den nächsten Wochen fortgesetzt. Überdies wird am Fuße des Baums noch ein großes Blumenbeet mit Rosen angelegt, die noch in diesem Jahr blühen werden. Der Stamm der Kaiserlinde wird in den ersten zwei Jahren stammhoch mit einem „Bastmantel“ vor zu viel Sonneneinstrahlung geschützt.