Würselen (psw). Die Berufswahlentscheidung wird von vielerlei Faktoren beeinflusst. So hängt dies unter anderem von familiären und sozialen Umfeld ab, wie auch davon, welche Rollenbilder die Jugendlichen vermittelt bekommen haben und ob sie die Möglichkeit erhalten haben, ihre Fähigkeiten auch in „geschlechtsuntypischen“ Tätigkeiten auszuprobieren. Der Girls´-Day/ Boys´-Day bietet die Möglichkeit über fünf Jahre (fünfte bis zehnte Klasse) hinweg jeweils an einem Tag einen Beruf, der interessant erscheint, aber bisher nicht in die Auswahl gehörte, sich auszuprobieren und viele Informationen zu erhalten. Über diesen Zeitraum sind die Eltern und Schulen aktive Partner. Berufswahl und eher untypischen Berufen werden zum Thema im Unterricht und Zuhause.
Der Girls´-Day / Boys´-Day ist so wichtig, weil er auf recht unkomplizierte Art und Weise den Jugendlichen ermöglicht, Einblick in Berufe zu erhalten, der ihnen sonst nicht möglich ist. An diesem Tag können die Jugendliche mit zur Arbeitsstätte von Eltern, Verwandten, Bekannten oder aber Angebote auf der Homepage nutzen, um den Berufsalltag kennenzulernen, der eher als geschlechtsuntypisch gilt. Dieser Tag bringt die Schüler mit Unternehmen, Führungskräften und Organisationen in Kontakt. Berufsalltag findet meist nicht im familiären Umfeld statt, daher ist der Erfahrungsraum für junge Leute sehr eingeschränkt. Die Palette an möglichen Berufen bzw. die mögliche Weiterentwicklung in einem Beruf, das ist alles Thema an diesem Tag - Erweiterung des Berufswahlspektrums.
Um Geschlechsstereotypen aufzubrechen, ist es notwendig, einen Berufsalltag zu erleben und ein Gespür für die Tätigkeiten zu bekommen. Berufe wandeln sich und somit auch die Bilder. Der „Girls´-Day“ findet seit 2001 statt und ist eine Erfolgsgeschichte. Zehn Jahre später, 2011, ist das Angebot auch für Jungen zum „Boys´-Day“ erweitert worden. Am Girls' Day/ Boys´-Day öffnen Unternehmen, Betriebe und Hochschulen in ganz Deutschland ihre Türen für Schülerinnen und Schüler ab der 5. Klasse. Mädchen haben Gelegenheit, Ausbildungsberufe und Studiengänge in Technik, IT, Handwerk und Naturwissenschaften kennen zu lernen, in denen Frauen selten tätig sind. Jungen haben die Möglichkeit, Berufe in den Bereichen Erziehung, Soziales, Gesundheit, Pflege und Dienstleistung kennen zu lernen. Oder sie besuchen Angebote und Workshops zu den Themen Lebensplanung und soziale Kompetenzen. Die Schulen sind hierbei starke Partner und bereiten die Schüler auf diesen Tag vor. Die Stadtverwaltung Würselen ist wie in jedem Jahr auch dieses Jahr wieder sehr aktiv dabei gewesen und öffnete in verschiedenen Berufssparten den Schülern die Möglichkeit, Einblick in Berufe zu erhalten, die bislang für sie eher geschlechtsuntypisch sind und somit kaum von ihnen ausgewählt werden, da sie zu wenig Erfahrungen hierzu sammeln konnten.
Die Mitarbeiter der Stadtverwaltung haben auf ihre jeweiligen Arbeitsfelder bezogen die Tagesplanung interessant, informativ und vielseitig gestaltet.
Für die Mädchen stehen Plätze beim Bürgermeister, beim Förster, bei der Feuerwehr, Grünflächenbereich und in der Stadtplanung bereit.
Die Jungens können den Tag aktiv den Kindertagesstätten oder im Verwaltungsbereich verbringen.
Nähere Angaben zu den Angeboten sind über die homepage: www.girls-day-radar bzw. www.boys-day-radar zu erhalten. Allen Jugendlichen werden gebeten, sich für die Angebote über die entsprechenden Hompages anzumelden. Dies ist auch aus versicherungstechnischen Gründen wichtig. Koordiniert und verwaltungsintern vorbereitet wird dieser Tag durch die Gleichstellungsbeauftragte, Silke Tamm-Kanj, E-Mail: silke.tamm-kanj@wuerselen.de, Telefon 02405/67-217.