RWTH

Siemens und RWTH Aachen schließen Forschungskooperation „Future Train“. Dass man sich an der RWTH Aachen mit moderner Mobilität auskennt, zeigte sich in den letzten Jahren bereits mehrfach. Nach Entwicklung, Aufbau und Verkauf der Streetscooter GmbH wurde im Jahr 2015 die e.GO Mobile AG ins Leben gerufen, die es sich zum Ziel gesetzt hat, bezahlbare Elektromobilität für den Privatkunden zu produzieren. Nun ist es der RWTH als weiteren Schritt gelungen, zusammen mit der Siemens-Division Mobility die Forschungskooperation „Future Train“ ins Leben zu rufen. „Future Train bietet für uns die Chance, mit innovativen Ansätzen eine völlig neue Generation von Schienenfahrzeugen zu entwickeln“, sagt Dr. Jochen Eickholt, CEO der Siemens-Division Mobility. Um das zu realisieren, sind die Forscherinnen und Forscher in mehreren Lead Engineering Groups organisiert, die jeweils aus einem Tandem von Siemens und der RWTH geleitet werden. Neben neuartigen Lösungen sollen auch Entwicklungsmethoden und Fertigungsverfahren zum Einsatz kommen. „Ein Schienenfahrzeug bietet wie kaum ein anderes Produkt das Potenzial, unsere Forschungslösungen in die Tat umzusetzen“, erklärt Professor Günther Schuh, Leiter des Werkzeugmaschinenlabors der RWTH (WZL).

Im Rahmen einer langfristigen Kooperation wollen die Partner die Konkurrenzfähigkeit der Bahn im Wettbewerb der Verkehrsträger steigern. Technologien und Werkstoffe werden analysiert und auf ihre Anwendbarkeit im Future Train untersucht. Darüber hinaus geht es auch um die Entwicklung multimodaler Mobilitätskonzepte, die eine ganzheitliche Verbindung des Schienenverkehrs mit dem Individualverkehr ermöglichen. Die wachsende Bedeutung von autonom operierenden Straßenfahrzeugen soll ebenfalls berücksichtigt werden. „Wir wissen, dass wir vor einer großen Herausforderung stehen“, sagt Dr.-Ing. Peter Burggräf, Oberingenieur am WZL und Mitinitiator des Projekts. „Die bisherigen Ideen lassen optimale Ergebnisse erhoffen.“

Das Jahr 2016 wird zur Entwicklung eines Masterplans genutzt, in welchem einzelne Entwicklungsvorhaben definiert und aufeinander abgestimmt werden. Ab 2017 werden diese Vorhaben in die Tat umgesetzt.