Herzogenrath

Fettdonnerstag im Zelt. Jugend im Rausch? Es ist schon Tradition, dass die Narren am Nachmittag des sogenannten Fettdonnerstag zum Herzogenrather Zelt pilgern. Darunter auch viele Jugendliche, die mit Sack und Pack und vor allem Flaschen auf den Parkplatz an der Bergerstraße ziehen. Sie nehmen den Karneval zum Anlass einmal in eine andere Rolle zu schlüpfen und vor allem sich auszutoben und Spaß zu haben. Häufig werden Jugendliche – oft auch erstmalig – an Karneval mit ungewohnten und hohen Trinkmengen konfrontiert. Oft erwartet die Gruppe, dass jeder mithält und die Trinknormen übernimmt. Im Zusammenhang mit Alkohol sollte es kein „Feiern ohne Grenzen“ geben. Wegschauen oder das Verharmlosen führt zu Konsequenzen.

Das Jugendamt der Stadt Herzogenrath mit dem Team Jugendarbeit und Mitarbeiter*innen des allgemeinen Sozialen Dienstes nimmt diesen Auftrag ernst und stand in diesem Jahr zum wiederholten Male am Herzogenrather Festzelt bereit, um Jugendlichen einen Anlaufpunkt zu bieten. Als Blickfang dient der mobile Jugendtreff „FunSit“, ein umgebauter Transporter, in leuchtendem Orange lackiert, der direkt gegenüber dem Haupteingang des Festzelts postiert ist. Da der FunSit bei vielen Jugendlichen aus Herzogenrath bereits bekannt ist, gibt es keine Berührungsängste die Kolleginnen und Kollegen des Jugendamtes anzusprechen. Neben dem FunSit ist ein Pavillon aufgestellt, in dem man sich aufwärmen kann und in dem man, vor Blicken geschützt auch mal eine Pause vom Feiern machen kann. Hier werden die betreut, die ihre Grenze überschritten haben oder kurz davor sind. Heißer Tee, eine warme Decke und die wohltuende Wärme eines Heizpilzes geben den manchmal hilflosen Jugendlichen, neben der Betreuung auch den Schutz und die Geborgenheit, derer sie in diesen Momenten bedürfen.

Das Jugendamt bietet am Fettdonnerstag in der Zeit von 16.00 bis 24.00 Uhr diesen Service an, um jenen Hilfestellung zu leisten, die einmal nicht ihre Grenzen beachtet haben. Es gilt hinzusehen, wenn junge Menschen augenscheinlich auf ihr Limit zusteuern, sie anzusprechen und ihnen das Angebot einer „Feier“-Pause zu machen und mal ein antialkoholisches Getränk zu sich zu nehmen. Da heißt es für die Kollegen natürlich nicht nur am Pavillon warten. Die Mitarbeiter machen ihre Rundgänge. Im Zelt sind sie genauso präsent, wie rund um das Zelt und bis zum angrenzenden Herzogenrather Weiher. Ziel im Rahmen des erzieherischen Kinder- und Jugendschutzes ist es die Jugendlichen an diesem Tag nicht allein zu lassen und mit dieser Aktion dazu beitragen das Feiern für Jugendliche etwas sicherer zu machen. Die Resonanz zeigt, dass das Angebot von den Jugendlichen geschätzt und auch genutzt wird.

Weitere Maßnahmen, wie z.B. die Hinweise von Ordnungs- und Jugendamt der Stadt Herzogenrath an alle Gewerbetreibenden die Bestimmungen des gesetzlichen Jugendschutzes unbedingt einzuhalten, ergänzen das Konzept des Jugendschutzes in Herzogenrath.