Alles rund um Aachen

StädteRegion Aachen. „Wenn der Kreishandwerksmeister von einer zufriedenstellende Lage spricht, dann kenne ich ihn lange genug, um zu wissen, dass ich mir um die Auftragslage keine Sorgen machen muss“, begrüßte Etschenberg die Gäste des Neujahrsempfang der Kreishandwerkerschaft im Haus der StädteRegion. Kreishandwerksmeister Herbert May war in Begleitung seiner Stellvertreter Bruno Plum und Dietmar Steinmetz sowie des Obermeisters der Bau-Innung Ralf Philippen und des Geschäftsführers der Kreishandwerkerschaft Aachen Ludwig Voß in die Zollernstraße gekommen, um mit einer Köstlichkeit des Konditoren-Handwerks den Beginn des neuen Jahres zu feiern.

Foto – StädteRegion Aachen.
Kreishandwerksmeister Herbert May (Mitte), die „Glücksbringer“ der Schornsteinfeger-Innung und Geschäftsführer Ludwig Voß (4.v.li.) waren zum Neujahrsempfang in die Zollernstraße gekommen. Städteregionsrat Helmut Etschenberg (3.v.re.) und die Vorsitzenden der Fraktionen freuten sich über die guten Wünsche und den süßen Gruß der Konditoren

Traditionell waren auch der Obermeister der Schornsteinfeger-Innung, Dieter Eschweiler, und dessen Vertreter Detlef Nauß als Glücksbringer gern gesehene Gäste. Erstmals nahmen neben Vertretern der Kammer und der Behördenleitung auch die Vorsitzenden der Fraktionen des Städteregionstages an dem Empfang teil.

Mit einem erfreulichen Umsatzplus von drei Prozent gegenüber 2014 blickt das Aachener Handwerk zuversichtlich auf das kommende Jahr. Daran haben auch die Kommunen „indirekt“ mitgewirkt, denn rund 87 Prozent aller Aufträge ab einem Kostenvolumen von 10.000 Euro wurden über die zentrale Vergabestelle an regionale Betriebe vergeben. Mit 25 Innungen und rund 5500 Betrieben sieht May das Handwerk gut aufgestellt: „Das Handwerk steht weiter an der Spitze des Konjunkturzuges“, resümmierte May.

Als „besondere Herausforderung“ auch in diesem Jahr bezeichneten May und Etschenberg die Integration von Flüchtlingen. „Eine Stärke des Handwerks liegt in der dualen Ausbildung. Viele Zugewanderte haben das Potenzial, sich im Betrieb und in der Berufsschule zu qualifizieren. Eine erfolgreiche Integration über Sprache und Arbeit muss zeitnah geschehen. Die Menschen brauchen schnell Anschluss an die Gesellschaft“, sagte Etschenberg. Aufgabe der Politik sei es, Rahmenbedingungen zu schaffen, dass vor allem junge Leute nicht während der Ausbildung abgeschoben würden. „Die Betriebe brauchen Rechtssicherheit. Sie werden sich bei der Qualifizierung von Flüchtlingen nur dann engagieren, wenn sie sicher sein können, dass diese nicht während oder unmittelbar nach der  Ausbildung angeschoben werden“, sagte May. Auch bei der Anerkennung von Ausbildungsabschlüssen wollen beide Seiten im laufenden Jahr ein Stück weiterkommen und bestehenden Hürden abbauen.

May sieht zudem großes Potential bei den energetischen Sanierungen: „Wir wollen uns auch weiterhin der Energieeffizienz widmen. Kommunen, Privatleute und Unternehmen müssen gleichermaßen investieren, um die Umwelt und letztlich ihren Geldbeutel zu schonen.“ Damit sprach er dem städteregionalen Bau- und Umweltdezernenten Uwe Zink geradezu aus der Seele. Dieser kündigte an, dass rund fünf Millionen Euro aus den Mittel des „Kommunalinvestitionsförderungsgesetzes“ zu einem großen Teil in die energetische Sanierung von Schulgebäude fließen sollen.