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„Das ist ja fast wie Montagmorgen beim Erzählkreis.“ Dieser Schülermeinung zum nordrhein-westfälischen Landtag konnte dessen Präsidentin Carina Gödecke fast zustimmen: Alle sitzen in der Runde zusammen und es finden regelmäßig Gespräche und Diskussionen statt. Gut 45 Minuten ließ sich die Landtagspräsidentin bei ihrem Besuch der städtischen Gemeinschaftsgrundschule Schönforst von den 3.- und 4.-Klässlern „löchern“, nachdem den Kindern kurz erklärt wurde, was der Landtag eigentlich ist. Vorher hatte Gödecke schon die Streicherklasse der Schule besucht und nach dem Gespräch mit den Kindern besuchte sie auch noch die Werkstätten des so genannten „Kulturdonnerstages“ der Schule.

Foto:  © Landtag NRW

Rede und Antwort: Landtagspräsidentin Carina Gödecke stellt sich den  Fragen der Grundschülerinnen und Grundschüler der GGS Schönforst

Die Fragen der Kinder waren sehr gezielt, direkt und im besten Sinne respektlos: Was sie sich denn für 2016 beruflich und privat vorgenommen habe, ob sie auch noch einen richtigen Beruf habe, wie alt sie ist, wie lange sie schon im Landtag sei oder ob sie ihre Arbeit gerne macht? Ebenso offen gab Gödecke, die in Begleitung der Aachener SPD-Landtagsabgeordneten Daniela Jansen und Heinrich Brötz, Leiter des städtischen Fachbereichs Kinder, Jugend und Schule, an die Albert-Maas-Straße gekommen war, Antworten. Beruflich will sie bei den Sitzungen noch mehr drauf achten, dass alle drankommen, privat ihre Enkel öfter sehen. Lehramt habe sie studiert, doch leider nie in dem Beruf gearbeitet und auch mit 57 Jahren und nach 20 Jahren im Landtag mache ihr der Job immer noch sehr viel Spaß: „Manchmal ist der Job anstrengend, aber man ist im Beruf eigentlich nur wirklich gut, wenn man ihn gerne macht.“ Auch das aktuelle Thema Flüchtlinge wurde nicht ausgespart: Was sie denn für die Flüchtlinge tun möchte? Schnell in die Schule oder KiTa sollten sie, schnell Deutsch lernen: „Und ich möchte, dass die, die hierbleiben dürfen, bald nicht mehr Flüchtlinge heißen, sondern Aachener, Bochumer, Düsseldorfer oder wo immer sie dann auch leben.“

„Sie haben hier eine tolle Schule“
Im vergangenen Oktober hat die GGS Schönforst mit ihrem Konzept des „Kulturdonnerstag“ die Jury des Mixed Up-Länderpreis NRW „Kulturelles Schulprofil“ der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung überzeugt – und auch Carina Gödecke, die sich die ausgezeichnete Schule deshalb im Rahmen des Projekts „Der Landtag besucht Eure Schule“ des Landtages NRW anschauen wollte. Bei diesen Schulbesuchen soll über die Arbeit und Aufgaben des Landtages informiert werden und man möchte mit jungen Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch kommen.

Gödecke verließ die Schule in Schönforst mit einem durchweg begeisterten Eindruck, nachdem sie sich die Tanzwerkstatt, Werken mit Holz, die Theatergruppe oder den Fotokurs angeschaut hatte: „Sie haben hier eine ganz tolle Schule“, lobte sie Schulleiterin Lea Hütten für die offenen Kinder, engagierten Lehrkräfte, Kursleiterinnen und Kursleiter und das ausgezeichnete Konzept.

Zum Kulturdonnerstag
Die städtische GGS Schönforst hat für ihre dritten und vierten Klassen jeden Donnerstag zwei Schulstunden für den „Kulturdonnerstag“ reserviert. Dann können die Kinder – zusätzlich zum Kernunterricht – in Arbeitsgemeinschaften an verschiedenen kulturellen Angeboten teilnehmen: Ob beim Töpfern, Werken mit Holz, in der Schülerzeitungsredaktion, beim Tanz, Theater oder Zirkus.