Alles rund um Aachen

Mit Beginn des neuen Jahres starteten die Bauarbeiten zum Abbau von 432 Fahrgastunterständen, die sukzessive durch neue Wartehäuschen an Bushaltestellen im gesamten Stadtgebiet ersetzt werden. Die Verwaltung und die ASEAG informierten am Montag (4. Januar) auf einer Pressekonferenz über den geplanten Verlauf der logistisch aufwändigen Austauschaktion, an der vor allem die Firmen J.C. Decaux – für den Abbau – und Reclame Bureau Limburg (RBL) – für den Aufbau – beteiligt sind. Der aktuelle Stand ist auf einer Internetseite abrufbar, die regelmäßig aktualisiert wird: www.aachen.de/haltestellen.

Foto: (c) Epsilon NV, Bree (B)

Hintergrund des Austausches ist das Ergebnis einer europaweiten Ausschreibung, die RBL im Sommer gewonnen hatte. Insgesamt werden in Aachen nach der Umrüstung 460 neue Fahrgastunterstände, 153 Reklamevitrinen und sechs WC-Häuschen stehen. Am Ehrenmal und an zwei Standorten am Hansemannplatz ist am Montagmittag (4. Januar) bereits das Glas entfernt worden.

Auf- und Abbau in mehreren Schritten
Der Ablauf beim Abbau vollzieht sich in mehreren Schritten: Zunächst werden die Glasscheiben und aus Sicherheitsgründen auch die Sitzbank entfernt, damit kein Fahrgast in Erwartung einer früher vorhandenen Rückwand nach hinten wegkippen kann. Anschließend werden die Anlagen vom Strom getrennt. Die Beleuchtung der Werbetafeln ist bereits abgeschaltet worden, da die Plakate entfernt worden sind und das helle Licht einer plakatlosen Werbeanlage Verkehrsteilnehmer blenden würde.

Im nächsten Schritt werden die Dächer der Fahrgastunterstände mit einem Kleintransporter, der mit einem Kran ausgestattet ist, abgebaut und das Metallgerüst entfernt. Die Löcher werden mit Kaltasphalt aufgefüllt. In einem dritten Schritt werden die Tiefbauarbeiten durchgeführt – die Fundamente entfernt, das Pflaster entweder entsorgt oder zum Baubetriebshof transportiert und die Baugrube mit Füllmaterial verkehrssicher gemacht. Schließlich erfolgt die Übergabe an die Stadt Aachen, die ihrerseits das Reclame Bureau Limburg verständigt, das mit dem Aufbau der neuen Wartehäuschen begonnen werden kann. RBL benötigt dafür nur etwa drei Stunden. Zu den ersten Haltestellen gehört der Unterstand am „Eurogress“ in der Monheimsallee, dessen Aufbau für den 14. Januar vorgesehen ist.

Geringe Verkehrsbeeinträchtigung
Insgesamt sind beim Abbau fünf Bautrupps gleichzeitig an fünf verschiedenen Orten im Einsatz - ebenso beim Aufbau. Damit können insgesamt 90 Haltestellen pro Woche ab- und rund 50 aufgebaut werden. „Bei der Planung und Koordinierung haben wir versucht, den Verkehr so gering wie möglich zu beeinträchtigen, daher werden die Bautrupps an unterschiedlichen, voneinander entfernten Stellen eingesetzt und nicht gleichzeitig an einer Straße“, erläuterte Rolf Frankenberger, Leiter der Abteilung Strategisches Immobilienmanagement. Der Verkehr wird pro Haltestelle nur wenige Stunden – z.B. durch Sperrung einer Fahrspur beim Einsatz des Kranes – behindert werden.

Busverkehr der ASEAG läuft normal weiter
Die ASEAG hat bereits vor einiger Zeit begonnen, Fahrpläne an den Haltestellenmasten aufzuhängen, damit  für die Fahrgäste Informationen zu den Abfahrzeiten verfügbar bleiben. „Der Busverkehr läuft ganz normal weiter“, erklärte Hermann Paetz, Centerleiter Verkehr bei der ASEAG. „Falls eine Ersatzhaltestelle erforderlich ist, werden wir unser Verkehrslenkungs-Team vor Ort im Einsatz haben, um die Fahrgäste zu informieren“, so Paetz weiter.

An einigen stark frequentierten Standorten werden die neuen Fahrgastunterstände im unmittelbaren Anschluss an den Abbau aufgebaut. Dies ist unter anderem am Hauptbahnhof, Kaiserplatz und am Bushof geplant. Insgesamt wird der Abbau fünf Wochen benötigen, der Aufbau acht Wochen – allerdings könnte es zu Zeitverzögerungen in Abhängigkeit von den Unwägbarkeiten des Winterwetters kommen. Die Werbung in den Vitrinen erfolgt Zug um Zug dem Aufbau entsprechend, vollumfänglich soll das gesamte Werbekontingent wieder ab Ende März 2016 bereitstehen.

Rund 30 Haltestellen-Standorte werden verschoben
Etwa 30 Standorte von Haltestellen werden aufgrund neuer Anforderungen der Barrierefreiheit und geänderter örtlicher Bedingungen in Abstimmung mit der ASEAG verschoben. An insgesamt acht Standorten in den Bezirken Aachen-Mitte, Kornelimünster/Walheim und Laurensberg werden aufgrund sehr geringer Nachfrage Fahrgastunterstände entfallen. Diese sollen an Haltestellen mit höherer Fahrgastnachfrage im selben Stadtbezirk wieder errichtet werden. Davon betroffen sind die Haltestellen „Lichtenbusch Kirche“ - künftig erhält die Haltestelle „Erlenpütz“ an der Raafstraße einen Unterstand. Ebenso „Schleckheimer Straße“ in Fahrtrichtung Kornelimünster (künftig „Meischenfeld“ in Fahrtrichtung Schleckheim), der Unterstand an der Ausstiegshaltestelle „Uniklinik H.3“ soll an „Uniklinik H.5“ mit den Linien 33 und 70 in Fahrtrichtung Vaals verlegt werden. Die Bezirksvertretung Aachen-Mitte wird sich am 13. Januar mit der Verlegung der Wartehäuschen an den Haltestellen „Kreuzerdriesch“ (künftig Grauenhofer Weg stadteinwärts), „Diepenbenden“ (am Einstieg stadteinwärts statt an der Wendeschleife), „Lintert Schießstand“ (künftig „Heidbenden“ stadteinwärts) und der Ausstiegshaltestelle „Reimser Straße“ (künftig „Unterer Backertsweg“) beschäftigen. An der nicht mehr angefahrenen Airport-Express-Haltestelle „Bushof H.16“ soll der Unterstand an die Stiftstraße („Kaiserplatz“) verlegt werden, wo die ASEAG-Linie 4 abfährt.

Sonderfall Hauptbahnhof
Am Hauptbahnhof wird aufgrund der Besonderheiten der Architektur zunächst ein Provisorium errichtet. In Anlehnung an das bestehende Urheberrecht werden derzeit mit den für die ursprüngliche Planung verantwortlichen Architekten Gespräche geführt. Das Dach hat die Stadt Aachen inzwischen gekauft.

Ebenfalls wird weiterhin geprüft, ob die veraltete Technik des Anzeigenpanels am Elisenbrunnen (Eisenman) gegen eine moderne Anzeigentechnik ausgetauscht werden kann.

Mehr Informationen unter www.aachen.de/haltestellen