Alles rund um Aachen

Die aktuelle Sicherheitslage nach den Anschlägen von Paris und ihren bis in die Region reichenden Folgen haben die Verantwortlichen des Aachener Weihnachtsmarktes am heutigen Nachmittag (17. November) an einen Tisch geführt. Bereits am Morgen hatte sich der Verwaltungsvorstand mit dem Thema Sicherheit für das fünfwöchige Markttreiben rund um Dom und Rathaus befasst.

Expertengespräch über das Sicherheitskonzept
„Zu keinem Zeitpunkt haben wir uns darüber unterhalten, den Weihnachtsmarkt abzusagen, das wäre ein völlig falsches Signal“, erwiderte am Abend bei einer Pressekonferenz Rechtsdezernentin Annekathrin Grehling auf entsprechende Fragen. Aus den Gesprächen am Nachmittag, an denen neben den zuständigen städtischen Fachbereichen auch die Polizei und der Märkte und Aktionskreis City (MAC) als Veranstalter des am Freitag startenden beliebten Marktes teilgenommen hatten, konnte die Dezernentin die Gewissheit ziehen: „Es gibt keine akute Gefahrenlage für den Weihnachtsmarkt, wir tragen allerdings gerne dem subjektiven Empfinden der Besucher und dem Wunsch nach mehr Sicherheit gerne Rechnung.“

Die Folge des Gespräches, in dem das bereits seit vielen Jahren existierende Sicherheitskonzept für den Weihnachtsmarkt noch einmal dezidiert geprüft wurde, ist eine signifikante Erhöhung des Personals bei Polizei und Ordnungsamt sowie im Sicherheitsdienst des Veranstalters. „Wir können auf diese Weise das sehr gut eingespielte Sicherheitskonzept noch besser unterstützen“, sagte der Leiter des Aachener Ordnungsamtes, Detlev Fröhlke.

Guido Müller, der beim Sachverständigenbüro BFT Cognos das Sicherheitskonzept erarbeitet hat und ständig fortschreibt, erläuterte die Grundelemente der Planungen, die zu Spitzenzeiten auf eine Menge von 10.000 Besuchern auf den drei Plätzen des Weihnachtsmarktes ausgelegt ist. Berücksichtigt sind adäquate Reaktionen auf alle denkbaren Zwischenfälle, gesteuert wird das Konzept zu den besucherintensiven Zeiten von einem Koordinierungsgremium, das vom städtischen Ordnungsamt geleitet wird und zu dem Vertreter von Polizei, Feuerwehr, Sanitätsdiensten, Sicherheitsfirma und Veranstaltungsleiter gehören. Besucherintensiv sind demnach immer der Freitag von 18 Uhr bis 21.30 Uhr, der Samstag von 11 bis 21.30 Uhr und der Sonntag von 11 bis 19 Uhr.

Josef Wery, zuständiger Ansprechpartner beim Ordnungsamt für Großveranstaltungen und Sicherheitskonzepte, wusste aus zurückliegenden Jahren von Lagen zu berichten, in denen vor allem der Katschhof so gut gefüllt war, dass Zugänge zeitweise geschlossen werden mussten. Wery: „Wir haben diese Situationen über die Arbeit des Koordinierungsgremiums vorgesehen und entsprechend meistern können.“

„Die Besucher werden dafür volles Verständnis haben“
Jürgen Wolff, Leiter der Aachener Berufsfeuerwehr, sprach ebenfalls von einem erprobten Konzept, das eine ideale Grundlage auch in der jetzigen Situation darstelle: „Und wenn wir in diesem Jahr vielleicht schon einmal früher die Zugänge regulieren müssen, um vorsorglich noch mehr Sicherheit zu gewährleisten, dann bin ich sicher, dass die Besucher dafür volles Verständnis haben werden.“

Breite Unterstützung erfuhr das überarbeitete Sicherheitskonzept vom Veranstalter MAC. Dessen Vorsitzender Klaas Wolters stimmte der Personalaufstockung sofort zu, berichtete von noch mehr Sicherheitsbeschilderung auf dem Weihnachtsmarkt und dem Plan, die Durchsagen zu erhöhen.

Für den morgigen Mittwoch hat das NRW-Innenministerium einen Erlass zur Sicherheit auf den Weihnachtsmärkten im Land angekündigt.