Alles rund um Aachen

Das Los hat entschieden: Die Deutsche Textilrecycling-Werke (DTRW) als eine von acht Antragstellern erhält eine auf ein Jahr befristete Sondernutzungserlaubnis, um an 100 Standorten im gesamten Stadtgebiet Altkleider-Container aufzustellen. Die neue Regelung, die vom Rat der Stadt Aachen im September verabschiedet wurde, gilt ab 1. Januar 2016. Voraussetzung für eine Bewerbung war, dass alle 100 Standorte auch tatsächlich genutzt werden, dass die Container regelmäßig geleert werden und für Sauberkeit gesorgt wird. Auf Anforderung muss das Unternehmen aus dem hessischen Burgwald innerhalb von 24 Stunden eine Säuberung vornehmen. Die Container sollen ein einheitliches Aussehen erhalten. „Wir werden genau prüfen, ob die Bedingungen  in der Praxis auch eingehalten werden“, erklärte Heike Ernst, Leiterin der Abteilung Straßenverkehr und Sondernutzungen im Fachbereich Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen.

Transparentes Losverfahren
Acht Unternehmen haben – teilweise auch persönlich – am Losentscheid am heutigen Dienstagmorgen (17. November) teilgenommen, ein neunter Antragsteller hatte die Voraussetzungen nicht erfüllt und wurde nicht zugelassen. Zunächst wurden unter den Augen aller Anwesenden die Namen der Teilnehmer auf Karten geschrieben, diese dann in Umschläge gesteckt und anschließend in einer Box gemischt. Dr. Andrea Kühl, Justitiarin der Stadt Aachen, zog schließlich einen dieser Umschläge aus der Box, der die Karte mit dem Namen des Unternehmens enthielt, dem die Sondernutzungserlaubnis jetzt erteilt wird.

Die Neuregelung wurde geschaffen, um die Probleme, die es in der Vergangenheit gegeben hat, zu beseitigen. Die von Antragstellern ausgewählten Standorte mussten bislang jeweils einzeln geprüft und genehmigt werden, mehrere Ansprechpartner erschwerten die Gewährleistung der Sauberkeit an den Containern. Die zuvor bestehende Beschränkung auf karitative Organisationen war mit rechtlichen Unsicherheiten behaftet. Deshalb haben sich Verwaltung und Politik auf ein Standortkonzept verständigt, dass allen Antragstellern offen steht, die bestimmte Kriterien erfüllen - auch gewerblichen Unternehmen.

Versorgung von Flüchtlingen mit Kleidung ist gut
Die von karitativen Organisationen geäußerte Befürchtung, dass durch einen gewerblichen Anbieter der Altkleidercontainer Engpässe bei der Versorgung von Flüchtlingen mit Textilien entstehen könnte, ist derzeit nicht in Sicht: „Die Spendenbereitschaft der Bürgerinnen und Bürger an den sieben Kleiderkammern ist nach wie vor sehr groß und die Versorgung gut“, sagt Caroline Noerenberg, die für die Stadt Aachen die Flüchtlingshilfe koordiniert. Viele Menschen würden gezielt diese Sammelstellen aufsuchen, um Flüchtlingen nicht mehr benötigte Kleidung zur Verfügung zu stellen.