Alles rund um Aachen

Es kommt deutlich Bewegung ins Neue Kurhaus an der Monheimsallee. Oberbürgermeister Marcel Philipp hat am gestrigen Mittwoch (11. November)  gemeinsam mit den Stadtratsfraktionen von CDU, SPD, Grünen, Linken, FDP und Piraten darüber informiert, wie das künftige Nutzungskonzept für das repräsentative städtische Gebäude aussehen soll. Darin sind die Rückkehr der Spielbank, eine hochwertige Gastronomie und ein innovatives Erlebnisausstellungskonzept vorgesehen.

„Explorado“ überzeugt mit Konzept
Der Kölner Event-Veranstalter „Explorado“, der mit seinem Konzept Verwaltung und Ratsfraktionen überzeugt hat, schlägt vor, als Kern seiner Aktivitäten im rechten Flügel des Neuen Kurhauses einen Eventbereich einzurichten, der nach bewährtem Firmenkonzept eine große Erlebnisausstellung zeigen wird. Wissen wird darin multimedial und multifunktional auf populäre Art vermittelt. Für Aachen hat sich Explorado das Thema Kunst auf die Fahnen geschrieben, so ist daran gedacht, im jährlichen Wechsel die Arbeit großer Künstler anschaulich und unterhaltsam zu präsentieren. Auf ähnliche Art betreibt Explorado unter anderem das erfolgreiche Science-Abenteuer-Museum „Odysseum“ in Köln oder das „Sea Life“ in Oberhausen.

„Was uns allen am Gesamtkonzept gefällt, ist die Idee, das Gebäude in seiner Substanz nach der Sanierung wieder in die alte Zeit zurückzuversetzen“, sagte Oberbürgermeister Marcel Philipp. „Die Bewahrung der baulichen Qualität verspricht, das Flair des Hauses zu erhalten.“

Im linken Flügel soll nach der Sanierung, für die die Stadt Aachen rund 20 Millionen Euro investieren möchte, wieder „Westspiel“ mit seinem Spielcasino einziehen, das zurzeit im Tivoli untergebracht ist. Westspiel hatte eine Nutzungsstudie für das Kurhaus in Auftrag gegeben und selbst Explorado als Partner für die Entwicklung eines neuen Konzepts ins Spiel gebracht.

Hochwertige Gastronomie im alten Kursaal
Für den alten Kursaal sieht die Neukonzeption eine hochwertige Gastronomie vor, die nach jetzigem Stand das niederländische Gastro-Unternehmen Maison van den Boer übernehmen soll. Der Lenné-Pavillon soll im Rahmen der Sanierung des Neuen Kurhauses abgerissen werden. Dort entsteht ein moderner Terrassenbau, der gastronomisch betrieben wird.

Die anwesenden Fraktionsvertreter – Harald Baal (CDU), Michael Servos (SPD), Ulla Griepentrog (Grüne), Ellen Begolli (Die Linke), Wilhelm Helg (FDP) und Udo Pütz (Piraten) – zeigten sich von der Planung überzeugt. Explorado hatte die Pläne in den Fraktionssitzungen zu Beginn der Woche erläutert. Die Ausrichtung auf Unterhaltung und die aufgezeigten Perspektiven (erwartete 80.000 Besucher pro Jahr;  Eintrittspreise unter 10 Euro pro Person; Mieteinnahmen, die Hoffnung auf Refinanzierung der Investitionen machen; das neue gastronomische Angebot) werden als weiteres positives Signal in der Entwicklung der Innenstadt gewertet.

Hauptausschuss berät kommenden Mittwoch
Im Hauptausschuss soll es kommende Woche (18. November, 17 Uhr, Ratssitzungssaal im Rathaus) die politische Zustimmung geben, danach beginnen die abschließenden Verhandlungen. Nach den aufwendigen Ausschreibungen der Planungsleistungen rechnet man mit Beginn der Umbauarbeiten im Jahr 2017, vorsichtig ist der Herbst 2018 als Eröffnungszeitpunkt angepeilt.