Polizeibericht

Aachen/Essen (ots) - Das Meisterschaftsspiel in der Regionalliga zwischen Alemannia Aachen und Rot-Weiß Essen geht in die Verlängerung in Form eines rechtlichen Nachspiels. Die Aachener Polizei hat Strafverfahren wegen Landfriedensbruch, Körperverletzung, Sachbeschädigung und Beleidigung eingeleitet. Derzeit wertet die Polizei Videoaufnahmen aus, die während der Auseinandersetzungen im Stadion gemacht wurden. Eine erste Sichtung ergab, dass es sich demnach nicht um bekannte Aachener Problemfans oder Mitgliedern von Ultragruppierungen handelt. Während des Spiels war im Gästeblock mehrfach Pyrotechnik gezündet worden.

Essener Anhänger zeigten und zerrissen im Gästeblock eine zuvor entwendete Fanfahne aus Kerkrade. Die Tatverdächtigen trugen hierbei Sturmhauben. Mit der schnellen Festnahme von vier Tatverdächtigen durch die Polizei konnten weitere Provokationen verhindert werden. Gegen die vier Essener Fans laufen nun Ermittlungsverfahren. Kurz vor Spielende, drohte ein Zusammentreffen von Heim- und Gästefans. Aachener Fans hatten sich in Richtung Gästeblock begeben. Ordner konnten die Fanlager nicht mehr aufhalten und riefen nach der Polizei, die sich bereits im Innenraum des Stadions bereithielt. Nach kurzer Zeit gelang es den Beamten - auch unter Einsatz von Pfefferspray - die Fanlager zu trennen.

Starke Polizeikräfte geleiteten die Essener Fans nach Spielende bis zum Bahnhof. So konnten weitere Auseinandersetzungen verhindert werden. Essener Fans wer-den jedoch verdächtigt, später im dortigen Kiosk Gegenstände entwendet zu haben.

Die Begegnungen zwischen Alemannia Aachen und Rot-Weiß Essen haben stets Brisanz. Alemannia Aachen und die Polizei arbeiten hier eng zusammen. Bereits im Vorfeld dieser Begegnung hatte die Polizei zu dieser Begegnung 21 sogenannte Bereichbetretungsverbote ausgesprochen und genau überwacht.

Für die Sicherheit im Stadion zu sorgen und ein entsprechendes Sicherheitskonzept zu erstellen ist generell Aufgabe des Veranstalters, sprich Alemannia Aachen, und nicht der Polizei. Die Polizei schreitet ein, wenn der seitens des Vereins engagierte Ordnerdienst nicht mehr mit der Situation fertig wird. Die Aachener Polizei wird nach der Auswertung des Videomaterials und der Identifizierung von potentiellen Provokateuren, Randalemachern und  Straftätern beide Vereine, sowohl Alemannia Aachen und Rot-Weiß Essen, unterrichten und weitere wirkungsvolle Stadionverbote reklamieren.