Alles rund um Aachen

StädteRegion Aachen. Wo liegen meine Stärken? Habe ich Talente, die ich vielleicht noch gar nicht kenne? Welcher Beruf könnte einmal der richtige für mich sein? Schon in der Schule müssen sich Jugendliche Fragen zu ihrer beruflichen Zukunft stellen. In diesem Schuljahr hat im Rahmen der sogenannten Potenzialanalyse diese Chance unter anderem das Aachener Einhard-Gymnasium wahrgenommen. Insgesamt 112 Schüler lösten jetzt im Schülerlabor „RoboScope“ verschiedene Herausforderungen in Einzel- und Gruppenarbeit. Ihre Aufgabe: Als Team müssen sie bei einer großen Rettungsaktion im Regenwald knifflige Aufgaben lösen. So spinnen sie beispielsweise die Rettungsaktion weiter mit Robotern, die sie selber programmieren, und ihnen dabei helfen, aus dem Urwald zu entkommen. Am Ende inszenieren die Jugendlichen einen Bericht - mal als Nachrichtensendung, mal als Pressekonferenz verpackt – und erzählen von ihren Erlebnissen. Der Phantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. Jeder im Team trägt etwas bei – und entdeckt so seine Potenziale.

Foto (StädteRegion Aachen)
Die eigenen Interessen und Stärken entdecken: Insgesamt 112 Schüler des Aachener Einhard-Gymnasiums haben an der sogenannten Potenzialanalyse teilgenommen.

Hier sind alle Kräfte gefragt: Kreativität, handwerkliches Geschick, gutes Projektmanagement und Programmierkenntnisse. Die verschiedenen Aufgaben halfen den Schülern, ihre fachlichen, methodischen und sozialen Fähigkeiten kennenzulernen. „Die Potenzialanalyse zeigt den jungen Menschen ihre Stärken und besonderen Fähigkeiten“, erklärt Dr. Sascha Derichs, Leiter des städteregionalen Bildungsbüros. „Im Fokus stehen das Entdecken und Erleben der eigenen Kompetenzen.“ Prof. Dr. Anja Richert, Geschäftsführerin des Zentrums für Lern- und Wissensmanagement, ergänzt: „Während des Tages durchlaufen die Schüler ein Potenzial-Testfeld. Das hilft ihnen dabei, sich über ihre Fähigkeiten bewusst zu werden.“ Im Anschluss an den Tag an der Uni erhielten die Schüler bei einem persönlichen Gespräch Rückmeldungen zu ihren individuellen Stärken und Talenten.
Bis zum Abitur haben Schüler der 8. Klasse zwar noch Zeit, um herauszufinden, was sie im Anschluss an die Schule machen wollen. Nina Neckenbürger, Lehrerin und Studien- und Berufskoordinatorin am Einhard-Gymnasium, sagt aber: „Weil Jugendliche in der Regel viele Interessen haben und zur Orientierung viele Informationen benötigen, ist es gut, wenn sie sich frühzeitig Gedanken über ihren beruflichen Werdegang machen.“ Dabei erhalten sie nicht nur von ihren Eltern, sondern auch in der Schule Unterstützung. So etwa in Beratungsgesprächen, bei Informationsveranstaltungen oder durch Unterstützung bei der Suche nach geeigneten Praktika.

Hintergrund:
Für die Schulen ist die Potenzialanalyse noch ein recht neues Thema: Seit 2014 nehmen 18 von insgesamt 22 Gymnasien in der StädteRegion Aachen teil. Die Potenzialanalyse wird außerhalb der Schule in überbetrieblichen Bildungsstätten oder bei Bildungsträgern durchgeführt. Das Einhard-Gymnasium hat sich wie drei weitere Gymnasien aus Aachen und Stolberg entschieden, die Potenzialanalyse am Institutscluster IMA/ZLW (Lehrstuhl Informationsmanagement im Maschinenbau/Zentrum für Lern- und Wissensmanagement, Prof. Dr. Sabina Jeschke) durchzuführen. Die Potenzialanalyse ist für Jugendliche der erste Schritt in der Planung ihrer beruflichen Zukunft und eines von mehreren sogenannten „Standardelementen“ im Landesvorhaben „Kein Abschluss ohne Anschluss - Übergang Schule-Beruf in NRW". Mit der Initiative wird die Studien- und Berufsorientierung für alle Schüler in NRW systematisch strukturiert. Dies gilt sowohl für die Beratung und Betreuung innerhalb der Schule als auch für die Durchführung praktischer Berufsorientierung in Betrieben, Unternehmen oder bei Trägern, beispielsweise der Potenzialanalyse, den Berufsfelderkundungen und Berufspraktika. Ziel des Programms ist es, allen Jugendlichen nach dem Schulabschluss eine berufsorientierte Anschlussperspektive zu bieten.

 

Weitere Informationen gibt es bei:
Dr. Sascha Derichs, Bildungsbüro der StädteRegion Aachen
Tel.: 0241/5198-4309, Mail: sascha.derichs@staedteregion-aachen.de