Alles rund um Aachen

Wenn sie den Deckel des Biobehälters heben, gibt es kaum etwas, was die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Aachener Stadtbetriebs noch nicht gesehen haben. Meist sind es die gleichen Übeltäter – Plastiktüten, verpackte Lebensmittel oder sonstiger Restabfall. Ist das, was in der grünen Tonne landet, nicht kompostierbar, bedeutet dies hohe zusätzlich anfallende Arbeit und Kosten. Für den Mehraufwand bzw. die Mehrkosten der nachträglichen Sortierung und des Transportes des Restabfalls sowie dessen Entsorgung muss im Endeffekt der Gebührenzahler aufkommen. Um vermehrt auftretende, kostspielige Fehlbefüllungen zu vermeiden und die Hausbesitzer und –bewohner  zu informieren, hat sich der Aachener Stadtbetrieb für ein mehrstufiges Kontrollverfahren entschieden. Die Mission lautet: Finde den Störstoff im Biobehälter, kennzeichne ihn und ergreife geeignete Maßnahmen.

So inspizierte das Team des Aachener Stadtbetriebs rund um Anne Janotta, Abfallberaterin, in einer ersten Phase diejenigen Stadtviertel mit besonders hoher Dichte an falsch befüllten Biobehältern. Per Anschreiben wurden die Hausbesitzer über die Fehlbefüllungen informiert und zur Nachbesserung aufgefordert. In einer zweiten Phase wurden in verschiedenen Bereichen der Innenstadt weitere Kontrollen der Biobehälter durchgeführt. Jeder nicht richtig befüllte Behälter erhielt  zwei Aufkleber – einer mit Hinweisen zur richtigen Befüllung und ein zweiter, der den Biobehälter symbolisch versiegelte, als Verdeutlichung, dass der Biobehälter wegen erneuter Fehlbefüllung nicht geleert wurde.

In dieser Woche gab es erneut eine Kontrolle der seinerzeit bereits gekennzeichneten Biobehälter im Innenstadtbereich. Biotonnen, die erneut fehl befüllt waren, ließen die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Stadtbetriebs ohne Entleerung stehen. Jetzt muss sich der Hausbesitzer selbst um eine Sonderleerung kümmern und die kostet zusätzliches Geld!

Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Aachener Stadtbetriebs kontrollierten etliche Biobehälter. Doch mit gerade einmal 15 erneut falsch befüllten Biobehältern von 45 bereits gekennzeichneten Behältern ist das Ergebnis der Kontrollen für den Aachener Stadtbetrieb positiv. In lediglich ein Drittel der Fälle hat sich trotz Mahnung nichts verändert – alle anderen Biobehälter waren vorbildlich befüllt. „Tippi toppi, es hat also was gebracht!“ freute sich Frau Janotta über das Resultat. Ihrer Meinung nach liegt dies insbesondere an den persönlichen Anschreiben an die Hausbesitzer. Die Meisten machten es sich anschließend zur Aufgabe,  selbst dafür zu sorgen, dass keine Bußgelder zu zahlen und die Biobehälter richtig befüllt sind. Die vom Aachener Stadtbetrieb zur Verfügung gestellten Materialien wie Flyer und Plakate, die kostenfrei genutzt werden können, dienten und dienen der Aufklärung und Verbesserung der Handhabung der Biobehälter. Erhältlich sind diese Materialien an den Bürgerservice-Standorten Katschhof und Bahnhofplatz sowie bei den Bezirksämtern; auch stehen sie im Internet unter aachener-stadtbetrieb.de zum Download bereit.

Am Ende des Tages ist das Resultat der Kontrollen erfreulich: „Aber es gibt immer noch einige, die nichts dazu gelernt haben und deshalb bleiben wir am Ball,“ versicherte Janotta und deutete an, dass es weiterhin Kontrollgänge geben wird. Auch Gebiete, die bislang nicht kontrolliert wurden, werden mit und mit inspiziert und die Hausbesitzer gegebenenfalls informiert. Ziel ist es, für Bürger und Bürgerinnen erfahrbar zu machen, dass Bioreste eben kein Abfall im herkömmlichen Sinne oder „Müll“ sind, sondern vielmehr ein BioGUT bzw. ein Wertstoff, der ganz im Sinne der Umwelt weiter verarbeitet wird. Von einer einwandfreien Entsorgung profitieren letztendlich alle.