StädteRegion Aachen. Traditionsgemäß feierten die Kreisbauernschaft e.V. und Rheinische Landfrauenverband jetzt den diesjährigen Erntedankempfang im Haus der StädteRegion. Bereits zum dreizehnten Mal erinnerten die Landwirte und Landfrauen an das oft in Vergessenheit geratene Erntedankfest und machten auf die Probleme und Chancen der regionalen Landwirtschaft aufmerksam. Mit einem herzlichen Grußwort empfing der stellvertretende Städteregionsrat Hans-Josef Hilsenbeck die zahlreich erschienenen Gäste aus Landwirtschaft und Politik sowie Vertreter der Sparkasse Aachen im Foyer des Städteregionshaus. Traditionell war dieses von den Landfrauen liebevoll dekoriert worden. Hilsenbeck dankte den Landwirten und Landfrauen für ihre Arbeit, die heutzutage durch einige Hindernisse erschwert wird. Angesprochen wurden das EU-Wirtschaftsembargo gegen Russland sowie die Preisschlacht bei der Milch. „Qualität hat ihren Preis und diese sollte auch entsprechend vergütet werden“, unterstützte Hilsenbeck die Landwirte. Hilsenbeck lobte auch einige positive Entwicklungen, wie beispielsweise den Zusammenschluss von neun Milchbauern unter dem Label „Sternenfair“. Das Produkt wurde auf der Reit-EM am Stand der StädteRegion vorgestellt und erfreute sich bei den Besuchern großer Nachfrage. Die Milchbauern werben damit für faire Milch aus der Region und um Unterstützung für regionale Produkte.
Wilfried Jansen, Vorsitzender der Kreisbauernschaft betonte, dass diese große Zahl an Gästen ein Zeichen für die Bedeutung der Landwirtschaft in der StädteRegion sei. Außerdem plädierte er dafür, dass die Menschen wieder ein Bewusstsein für ihre Lebensmittel bekommen müssten. „Wir Landwirte von heute müssen mit dem gesellschaftlichen Wandel schritthalten, um die gesellschaftliche Akzeptanz nicht zu verlieren“, so Jansen. Das Thema der Milchpreise sprach auch er an: „Der aktuelle Milchauszahlungspreis ist für unsere Milchbauern nicht kostendeckend. Eine deutliche Preiserhöhung ist dringend gefordert, ansonsten werden zahlreiche Milchviehbetreibe in ihrer Existenz gefährdet.“ Die stellvertretende Vorsitzende des Kreisverbandes Aachen im Rheinischen Landfrauenverein Henriette Grosseneux betonte die Bedeutung der Landfrauen in der Landwirtschaft: „Auf vier Schultern trägt man mehr und besser als auf zwei.“