Alles rund um Aachen

Entwarnung in Aachen nach einem aufregenden Freitagnachmittag und -abend: Die Entschärfung der Bombe, die am Freitagmittag bei Bauarbeiten an der Claßenstraße/Intzestraße im Aachener Hochschulviertel gefunden worden ist, ist am frühen Samstagmorgen erfolgreich gelungen. Die Experten des Kampfmittelräumdienstes meldeten gegen 0.40 Uhr, dass die Zehn-Zentner-Weltkriegsbombe  entschärft ist. Somit konnte die Evakuierung des Gebietes rund um den Fundort aufgehoben werden.

„Das Zusammenspiel hat tadellos funktioniert.“

Ron-Roger Breuer vom städtischen Ordnungsamt, Einsatzleiter vor Ort, stellte erleichtert fest: „Es ist alles gut gelaufen, das Zusammenspiel der rund 300 Einsatzkräfte hat tadellos funktioniert, wir sind sehr froh, dass diese aufregende Aktion jetzt gut ausgegangen ist.“ Ein besonderes Dankeschön richtete er an die RWTH Aachen, die unter anderem in kürzester Zeit die Unterbringung von rund 550 Anwohnern in einem ihrer Gebäude in der Ahornstraße ermöglicht hatte.

Die etwa 3000 Anwohner, die im Umkreis von 400 Metern um den Fundort wohnen und die im reibungslosen Zusammenspiel von Polizei, Ordnungsamt und Feuerwehr erfolgreich evakuiert worden waren, konnten in ihre Wohnungen zurückkehren. Die weiträumigen Verkehrssperrungen, die zu Behinderungen geführt hatten, wurden aufgehoben.

In mehreren Fällen mussten am Freitagabend im Zuge der Evakuierung kranke Anwohner durch Kräfte der Feuerwehr und Hilfsdienste aus ihren Wohnungen gebracht werden. Die Berufsfeuerwehr wurde durch Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr tatkräftig unterstützt. Seit 19.45 Uhr waren die Anwohner durch gezielte Lautsprecher-Durchsagen der Feuerwehr auf die Notsituation hingewiesen worden.

Hohe Zahl an Einsatzkräften

Die Zahl der Einsatzkräfte war der Herausforderung entsprechend hoch: Die Berufsfeuerwehr hatte 35 Leute im Einsatz, die Freiwillige Feuerwehr etwa 155, die Hilfsorganisationen waren mit 45 Leuten vor Ort, das THW hatte zwölf, das städtische Ordnungsamt 15 und die Polizei rund 80 Leute im Einsatz. Aus Düren wurden acht Rettungswagen zusätzlich abgestellt. Die Stadt  Aachen bedankt sich für die Unterstützung der Hilfsorganisationen DRK, JUH und MHD sowie der Feuerwehr Eschweiler.

„Call AC“ stark frequentiert

Stark frequentiert wurde das extra freigeschaltete Bürgertelefon des städtischen Servicecenters „Call AC“. Dort erhielten viele Bürgerinnen und Bürger Informationen zum Bombenfund und zur Evakuierung.

Etwa 550 Bürgerinnen und Bürger nutzten das Angebot, die Zeit bis zur Rückkehr in ihre Wohnungen im Hochschulgebäude  an der Ahornstraße 55 zu verbringen. Die Aseag stellte zwei Pendelbusse vom Bendplatz in Richtung Ahornstraße zur Verfügung – ein ausgezeichneter Service, der stark genutzt wurde. Vor Ort wurden die Anwohner versorgt.

Bei Bauarbeiten in der Claßenstraße, Ecke Intzestraße war am Freitagmittag in einer fünf Meter tiefen Baugrube eine Zehn-Zentner-Fliegerbombe aus dem 2. Weltkrieg gefunden worden. Der Kampfmittelräumdienst, Polizei, Feuerwehr, Ordnungsamt,THW und weitere Hilfsdienste sowie Mitarbeiter von Deutscher Bahn und RWTH waren ab diesem Zeitpunkt bis tief in die Nacht vor Ort.

Der engere Kreis um die Fundstelle wurde komplett abgesperrt. Autofahrer wurden gebeten, den Bereich um die Fundstelle großräumig zu umfahren. Die Wache der RWTH Aachen hatte alle Institute im Umfeld geräumt. Inzwischen sind alle Straße wieder freigegeben.

Tiefbauarbeiten für einen neuen Kanal

Die Bombe war bei Tiefbauarbeiten für einen neuen Kanal in der Claßenstraße am Freitagmittag gefunden worden. Mitarbeiter der Tiefbaufirma hatten sofort die entsprechenden Behörden und den Kampfmittelräumdienst informiert.

In der Claßenstraße erneuern Stadt und STAWAG seit Juli 2015 die Oberfläche, den Kanal und die Stromleitungen. Die Bauarbeiten, die im Zusammenhang mit dem Bau eines Hörsaalzentrums der RWTH stehen, dauern bis voraussichtlich August 2016.

Bei Presserückfragen erreichen Sie Bernd Büttgens unter 01759003441.