Alles rund um Aachen

StädteRegion Aachen. „Singen ist `ne coole Sache“, schallte es durch das Bürgerbegegnungszentrum in Eschweiler. Eine Gruppe von gut zehn Kindern präsentierten eine Tanz- und Gesangsdarstellung. Sie gehörten zu den mehr als 20 Kindern im Alter zwischen 7 und 14 Jahren, die an einer besonderen Ferienmaßnahme teilgenommen haben. Unter dem Motto „Gemeinsam ins Ferienabenteuer! Spiel- Spaß-Sprache“ hat das  Kommunale Integrationszentrum StädteRegion Aachen in diesen Sommerferien zum ersten Mal in Kooperation mit der Katholischen Hochschule Aachen Ferienspiele angeboten.

Ziel war, in den Ferien Spaß und Spiel mit dem Erlernen der deutschen Sprache zu verbinden. Dazu hatten Masterstudierende der Sozialen Arbeit aus Aachen mit Fachkräften für Deutsch als Zweitsprache ein vielfältiges Programm entwickelt. Dabei wurde das Deutschlernen mit kreativen Projekten und Aktivitäten kombinierte. Eine Gruppe hat beispielsweise Theater gespielt, getanzt und gesungen. Zeitgleich war eine zweite Gruppe besonders handwerklich und künstlerisch aktiv. Die tollen Ergebnisse bestaunten nicht nur die Jungen und Mädchen, sondern auch ihre Eltern. Zu sehen gab es selbst gebatikte T-Shirts, Gipsmasken, Sockentiere und vieles mehr. Bunt und vielfältig wie die Kinder selbst waren auch ihre Produkte. „Neben der Sprachförderung ging es darum, dass die Kinder Vielfalt und Unterschiedlichkeit nicht als Makel, sondern als Bereicherung erkennen“, sagte Silke Peters vom Kommunalen Integrationszentrum. Alle Kinder haben eine eigene Geschichte: Einige sind in Deutschland geboren, andere erste wenige Wochen hier. Viele von ihnen sind als Flüchtlinge nach Deutschland gekommen und haben schreckliche Erlebnisse in ihren Heimatländern hinter sich, die betroffen machen.

Professorin Marianne Genenger-Stricker, die das Projekt für die Katholische Hochschule betreut hat, zeigte sich vor allem von der Selbstständigkeit vieler Grundschulkinder beeindruckt: „Die Kinder aus Aachen sind seit dem zweiten Tag alleine mit dem Bus nach Eschweiler gekommen. Es ist schön zu sehen, dass sie solche Herausforderungen annehmen und meistern können.“

Ein Teilnehmer machte dem Team der Studierenden ein besonders Kompliment: Hatte der Junge am Anfang noch große Bedenken, überhaupt mitzumachen, weil er kaum Deutsch sprechen kann, wünschte er sich am letzten Tag, das Programm möge noch bis zum Ende Ferien weitergehen. Seine Einstellung zeigt: Die Premiere von „Spiel – Spaß – Sprache“ war ein voller Erfolg für alle Beteiligten.