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Die Fußgängerbrücke am Gillesbach ist wieder freigegeben. Aachens Umweltdezernent Dr. Lothar Barth und der Vorstand des Wasserverband Eifel-Rur, Professor Dr.-Ing. Wolfgang Firk haben sie jetzt offiziell eröffnet und wieder für Fußgänger frei gegeben. Die Bauarbeiten begannen nach intensiver Vorplanung im Herbst 2014. Der Neubau der Brücke war erforderlich geworden, weil die Holzkonstruktion der alten stark verfault war. Hinzu kam, dass der frühere Brückenquerschnitt nicht als hochwassertauglich eingestuft war. Deshalb wurde die neue Brücke höher gelegt. Daraus ergab sich eine Spannweite von rund elf Meter. Fußgänger können die Brücke zu zweit auf einer Breite von 1,50 Meter zwischen den Geländern überqueren. Da die Brücke höher geworden ist, mussten auch Betonwiderlager neu gebaut werden. Auch ein neuer Sandfang wurde in das Bachtal eingebaut.

Bei der Materialauswahl für das Brückenbauwerk haben sich Stadt und Wasserverband für eine bewährte Mischkonstruktion entschieden. Die Tragkonstruktion ist als Stahlträger mit entsprechender Korrosionsschutz (Feuerverzinkung) ausgeführt. Der Brückenbelag und das Geländer sind in herkömmlicher Weise aus Holz. Damit entsteht optisch der Eindruck einer Holzbrücke, die aber die Vorteile einer Stahlkonstruktion besitzt. Eine solche Brückenkonstruktion ist haltbarer, die Unterhaltungs- sowie Folgekosten fallen niedriger aus.

Bei den eingesetzten Hölzern handelt es sich um vom Forest Stewardship Council (FSC) zertifiziertes Bongossi-Hartholz. Es ist ein ideales Konstruktionsholz für den Brückenbau. Die Hölzer haben die Resistenzklasse 1 bis 2, das heißt, die dem Holz eigene Widerstandsfähigkeit gegen holzzerstörende Organismen wird als dauerhaft eingestuft. Das Holz ist von hoher Festigkeit und gilt als beständig und langlebigr. Die Witterung in unseren Breiten sowie Pilze, Insekten und Termiten können dem Brückenholz nicht so schnell zusetzen. Hinzu kommt, dass das Holz ohne Oberflächenbehandlung witterungsbeständig. Bei anderen Holzarten müsste der chemische Holzschutz regelmäßig im Abstand von zwei bis drei Jahren erneuert werden.

Überdies haben die Brückenplaner den konstruktiven Holzschutz berücksichtigt, damit Staunässe und Auslauffahnen vermieden werden. Dadurch wird verhindert, dass das Holz Feuchtigkeit aufnimmt und dann schneller fault.

Bei der gemeinsamen Baumaßnahme "Brücke und Wasserbauwerk" hat die Stadt Aachen die Planungs- und Baukosten für die Brücke und der Wasserverband die entsprechenden Kosten für den Sandfang und den neuen Rechen übernommen. Ferner teilten sich die Stadt Aachen und der Wasserverband die Kosten anteilig die Kosten auf, die für die Einrichtung der Baustelle, die Anlage der Baustellenzufahrt über den Fußweg sowie die Wiederherstellung dieses Weges, der durch die Baumaßnahme stark in Mitleidenschaft gezogen wurde, entstanden waren.

Die Gesamtkosten beider Bauwerke belaufen sich inklusive aller Planungs- und Nebenkosten auf insgesamt 370.000 Euro. Hiervon gehen 25 Prozent zu Lasten der Stadt Aachen, das sind rund 95.000 Euro. Der städtische Anteil gliedert sich wie folgt:
•    Brückenbauwerk: rund 65.000 Euro
•    Ingenieurhonorar: rund 15.000 Euro
•    anteilige Kosten für Baustelle und Erneuerung des Fußweges: etwa 15.000 Euro (25 Prozent der Kosten in Höhe von 60.000 Euro)