Alles rund um Aachen

Gute Nachrichten zu Ferienbeginn für die Stadt Aachen, denn aus dem Städtebauförderungsprogramm 2015 des Landes NRW winken der Stadt Zuschüsse in Millionenhöhe. Die Kölner Regierungspräsidentin Gisela Walsken überbrachte die Botschaft Oberbürgermeister Marcel Philipp am Donnerstagnachmittag (2. Juli) persönlich. „Aachen kann sich diesem Jahr berechtigte Hoffnung auf knapp fünf Millionen Euro aus dem Städtebauförderungsprogramm 2015 des Landes Nordrhein-Westfalen machen“, sagte die Regierungspräsidentin vor der Presse. „Damit gehen über zehn Prozent der Städtebaufördermittel des gesamten Regierungsbezirks nach Aachen.“

4,975 Millionen Euro Fördergelder stehen in Aussicht, die Zuteilung wird, wie in den Vorjahren auch, Ende des Jahres erwartet. Das sind rund 100.000 Euro - oder 2,1 Prozent – mehr als im Jahr 2014. In Nordrhein-Westfalen finanzieren Land und Bund Städtebauprojekte mit 257,9 Millionen Euro – ein leichter Rückgang um 6,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. „Es freut uns deshalb umso mehr, dass wir mit unseren Anträgen punkten konnten“, erklärte Oberbürgermeister Marcel Philipp. „Es ist gut zu wissen, dass wir in der Lage waren, mit unseren Projekten in der Innenstadt, in Haaren und in Aachen-Nord die Bezirksregierung und das Land zu überzeugen.“  Im Mai hatte es in politischen Ausschüssen und in der Öffentlichkeit Aufregung um die Fördermittel gegeben. Bedingt durch höhere Anforderungen seitens des Landes und der Bezirksregierung an die Antragsteller war kurzfristig der Eindruck entstanden, dass Aachen in diesem Jahr ohne Fördermittel bleiben würde. „Das Thema ist durch die gute Arbeit unserer Mitarbeiter in der Vorbereitung der Projekte und Anträge sowie die nun vorliegende positive Botschaft aus Köln endgültig zu den Akten gelegt“, sagte Kämmerin Annekathrin Grehling. „Mit der Bezirksregierung haben wir uns eng abgestimmt, das ist gut gelaufen“, so Grehling weiter.

Zu den zu fördernden Projekten aus dem Innenstadtkonzept 2022 gehören die Kosten für die Durchführung der Wettbewerbe am Büchel, am Bushof und am Westbahnhof. Insgesamt sind für dieses Gesamtprojekt  742.000 Euro im Städtebauförderungsprogramm eingeplant worden.

In Haaren können mit der Förderung durch das Land und den Bund eine Vielzahl von Projekten verwirklicht werden: Der Park am alten Friedhof wird aufwändig neugestaltet, er erhält eine dichte Baumpflanzung, einen geschwungenen Rundweg, Brückenschläge über und Terrassen an der Wurm. Auch der Platz am Denkmal wird aufgewertet, es wird einen Wettbewerb zur Attraktivitätssteigerung der Haarener Ortsmitte geben, die Ortseingangsbereiche Würselener Straße, Kaninsberg und Jülicher Straße werden aufgewertet, die Häuser an der Alt-Haarener Straße sollen saniert und der Leerstand bei Geschäftslokalen beseitigt werden. Das Land hat hierfür insgesamt 1,828 Millionen Euro vorgesehen.

In Aachen-Nord wiederum werden nun auch die unvorhersehbaren Mehrkosten gefördert, die bei der Sanierung des alten Depots an der Talstraße anfallen werden. Dort wurden vor einigen Monaten zusätzliche Schäden entdeckt, die im Zusammenhang mit den laufenden Sanierungsarbeiten aufgetreten sind. Beispielsweise musste die Betondecke großflächig und nicht nur punktuell erneuert werden, auch die Betonstützen und die Fundamente sind brüchiger als in einem Gutachten vorab festgestellt.
Darüber hinaus kann die Turnhalle Feldstraße nach dem „Aachener Standard“ energetisch aufwändig modernisiert werden. Sie soll künftig auch für niedrigschwellige Integrationsangebote und für weitere Initiativen aus dem Viertel geöffnet werden. Außerdem soll mit der Förderung – insgesamt 2,405 Millionen Euro sind eingeplant - untersucht werden, ob und wie sich die Brachflächen an der Jülicher Straße für Gewerbeansiedlungen nutzen lassen.
 

DIE PROJEKTE AUF EINEN BLICK:

Haaren: Stadtumbau West, Aachen – Haaren
Im STEP 2015 mit 1,828 Mio. Euro aufgenommen

Neugestaltung Park am alten Friedhof:
Dichte Baumpflanzung (Blütenbäume) grüner Ruhepol, entlang dieses Baumgürtels verläuft ein geschwungener Rundweg.
Brückenschläge über die Wurm dienen der Vernetzung mit der
Innenstadt und innerhalb des Stadtteils
Im Bereich des Brückenkopfes sollen direkt am Wasser die Wurmterassen entstehen, die einen attraktiven Sitz in Südlage am Wasser bieten
Neue Spielangebote

Am Denkmal
Verbesserung der Aufenthaltsqualität des Platzes am Denkmal durch die bauliche Anlage eines Stegs mit Aussichtsloge und Umgestaltung vorhandener Freianlagen
Infotafeln zur Geschichte, QR-Codes

Wettbewerb Markt und Mitte
Zwischen Friedenstaße und Tuchmacherweg soll ein Wettbewerb ausgelobt werden – für eine starke Ortsmitte mit Aufenthaltsqualität für Außengastronomie, Stadtteilaktivitäten und Events, Lösungsvorschläge für die Verkehrssituation und Nutzungsansprüche, Bündelung von zentralen Anlaufstellen wie Bezirksamt, Kirche und Wochenmarkt

Energetisches und Lärmsanierungsprogramm
Sanierung der in den 50-er Jahren wieder aufgebauten Gebäuden entlang
der Alt-Haarener Straße mit schlechten Wärme- und Schallschutzeigenschaften

Ortseingangsbereiche Würselener Str., Kaninsberg, Jülicher Str.
Reflektierendes „Wand-Tattoo“ (Würselener Str.) bzw. Lichtinstallation und Grafik (Kaninsberg), auch zur Entschleunigung und Erhöhung der Sicherheit.
An der Jülicher Straße Wiederaufbau der Marienkapelle, Anlage einer Trauerweide, Fassadensanierung des Hochhauses kann die Eingangssituation verbessern, Querungshilfe

Leerstandsmanagement
Stärkung der Einzelhandels und Nahversorgungsstruktur, Ausbau einer Sortimentsvielfalt, ggf. Zwischennutzungen leerstehender Lokale, gemeinsames Marketing
Weitere Maßnahmen: Kirchweg, Grüne Orte (Bank, Baum, Beet), Definition von Siedlungsrändern, Wurmbalkone, Haarbachfenster, Grüne Trittsteine

Innenstadtkonzept 2022
Im STEP 2015 mit 742.000 Euro aufgenommen

Wettbewerb Bushof und Umfeld
Modernisierung, Teilabriss oder vollständiger Abriss des Bushof-Gebäudes
Bau eines zentralen ÖPNV-Verknüpfungspunktes
Stärkung der vorhandenen kulturellen Nutzungen Volkshochschule, Stadtbibliothek, Altes Kurhaus, Klangbrücke

Wettbewerb Büchel und Umfeld
Reduzierung der Rotlichtbereiche, Stärkung Wohnen, Abriss Parkhaus

Wettbewerb Fußgängerbrücke Westbahnhof und Umfeld
Schaffung eines barrierefreien Zugangs zum Bahnhaltepunkt Westbahnhof, Verbesserung der Verknüpfung der Hörn mit der Innenstadt und dem Campus, Aufwertung des Umfeldes in Hinblick auf die zukünftige Entwicklung des Campus West, Neugestaltung des Republikplatzes.

Erarbeitung Parkpflegewerk Kur- und Stadtgarten
Aufenthaltsqualitäten erhöhen, attraktives Umfeld des Eurogress sicherstellen, Anbindung des Parks an die Innenstadt und die umliegenden Viertel stärken
Beauftragung der Bearbeitung eines Parkpflegewerkes und Nutzungskonzeptes.
Weitere Projekte: Evaluation Innenstadtkonzept 2002, Erarbeitung Innenstadtkonzept 2022
Soziale Stadt, Aachen Nord
Im STEP 2015 mit 2,405 Mio. Euro aufgenommen
 Mehrkosten Erneuerung Depot
Umbau des ehem. Straßenbahn-Depots zum Kultur- und Stadtteilzentrum
Bei den Betonstützen: Erneuerung Stützenköpfe als auch -füße
Fundamente müssen stellenweise vertieft und erweitert werden, um die notwendige Tragfähigkeit zu gewährleisten.
Betondecken: Deckenkonstruktion muss großflächig erneuert werden
Preissteigerungen (Indexierung der Baupreise)

Energetische Modernisierung der Turnhalle Feldstraße
Energetische Sanierung nach dem  "Aachener Standard": Verbrauch Primärenergie von derzeit 216 auf 120 KWh/m2 und für den Jahresheizwärmebedarf von derzeit 186 auf 20 KWh/m2 senken
Komplettinstandsetzung der Gebäudehülle (Fassaden, Fenster, Dach, Türen)
und Infrastruktur des Inneren
Nutzung nicht nur durch die Schule, sondern auch durch Vereine und Initiativen im Viertel
Integration durch Sport: niedrigschwellige Angebote, die ohne Vereinszugehörigkeit genutzt werden können