Alles rund um Aachen

Für Grundschüler wird der Weg zur Schule meist zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückgelegt. Mit dem Wechsel zu einer weiterführenden Schule verändern sich meist auch die Schulwege - und damit auch die Verkehrsmittel. Die Maria-Montessori-Gesamtschule hat nun erstmals mit Schülern einer 6. Klasse ein Mobilitätsprojekt durchgeführt, das sich mit dem Bahnfahren beschäftigt. Darin ging es um Bahnfahrpraxis, um die Sicherheit am Bahnhof und im Zug, um Bahnverbindungen, Fahrpläne und ums Umsteigen. Am Abschluss des Projektes stand eine Gestaltungsaufgabe: Der Fahrgastunterstand und die Lärmschutzwand am Bahnhof Eilendorf sollten verschönert werden. Ein Wettbewerb wurde unter Schülern der 6. und 7. Klasse durchgeführt, die Siegerentwürfe wurden durch eine Jury bewertet und nun durch die Schüler selbst realisiert. Dabei wurden vor allem Bahnmotive verwendet: Das Wartehäuschen vermittelt nun den Eindruck, als säße man in einem fahrenden Zug. Auf der Lärmschutzwand  ist ein Bahnschaffner mit Kelle abgebildet. „Ich finde es toll, mit welchem Ideenreichtum die Schüler an die Gestaltung herangegangen sind“, lobte Bezirksbürgermeisterin Elke Eschweiler die nun fast abgeschlossene Arbeit auf einer Pressekonferenz am Mittwoch, 24. Juni. Sie kündigte an, dass sich die Bezirksvertretung Aachen-Eilendorf im August mit weiteren Ideen der Kinder beschäftigen werde, die zu einer Umgestaltung des nahe gelegenen Spielplatzes zu einem „Bahnhofspielplatz“ führen könne.

Auch Abdelhafid Tahri von der Deutsche Bahn Station und Service Aachen fand lobende Worte für die Arbeit der Schüler, dankte aber auch der Stadt Aachen für die Aufnahme in das EU-Projekt Citizens‘ Rail. Denn die Aktion wurde über dieses Projekt finanziert, in dem die Stadt Aachen mit Partnern aus Großbritannien (University of Plymouth, Lancashire County Council, Devon&Cornwall Rail Partnership), Frankreich (Pays de la Loire) und den Niederlanden (Parkstad Limburg) zusammen arbeitet. Ein ähnliches Gestaltungs-Projekt haben Kinder aus Burnley, Lancashire, im Nordwesten Englands an ihrer Schule durchgeführt – sie entwickelten ein Plakat, das für das Bahnfahren werben soll.

Gemeinsam mit den deutschen Partnern (Geographisches Institut der RWTH Aachen, Aachener Verkehrsverbund – AVV) wurde über Citizens‘ Rail die Bürgerbeteiligung für einen künftigen neuen, barrierefreien Zugang zu den Gleisen – eine Fußgängerbrücke - am Haltepunkt in Eilendorf organisiert. Darauf wies Christiane Melcher, Leiterin des Fachbereichs Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen der Stadt Aachen, hin. Aktuell laufen weitere Abstimmungen zwischen den Partnern Deutsche Bahn, Stadt und AVV zu den weiteren Planungsphasen. Eine Umsetzung soll gemeinsam mit dem Verkehrsprojekt Rhein-Ruhr-Express erfolgen, das für 2019/2020 geplant ist. Auch die Planung für einen neuen barrierefreien Zugang am Haltepunkt Aachen-West und einen neuen Haltepunkt der euregiobahn in Richterich wurde durch Citizens‘ Rail gefördert.

„An den Schulen wird den Kindern der sichere Umgang mit alternativen Fortbewegungsmittel vermittelt“, erläuterte Irmgard Braun, Schulleiterin der Maria-Montessori-Gesamtschule. An der Grundschule sei es das Fahrrad und der sichere Weg zu Fuß, in der 5. Klasse das Busfahren, und in den Stufen 6 und 7 die Nutzung der Bahn.  Für die Gestaltung des Bahnhofes seien „viele tolle Vorschläge eingegangen“, ergänzte Elke Schwefer, Abteilungsleiterin Jahrgangsstufen 5-7 an der Maria Montessori-Gesamtschule (MMGE). „Nicht alle ließen sich verwirklichen.“  Ein Dank ging an die großzügige Unterstützung des nahe gelegenen Sportcenters „Tai-Kien-Boxen", das die Schülerinnen und Schüler während ihrer Arbeit unterstützte.

Weitere Informationen unter www.aachen.de/bahnhof