Alles rund um Aachen

Das Altstadtquartier rund um Büchel, Antoniusstraße und Mefferdatisstraße soll aufgewertet werden. Deshalb wurde jetzt ein Städtebauwettbewerb ausgelobt, an dem sich 20 Büros beteiligen. Am Dienstag, 16. Juni, wurden Bürgerinnen und Bürger darüber informiert. Knapp hundert Personen folgten der Einladung der Stadt Aachen in das Haus Löwenstein und erfuhren Näheres über die Ziele der Aufwertung und die Aufgabenstellung für den Wettbewerb. „Das Viertel soll wieder als selbstverständlicher Teil der Altstadt verstanden werden“, sagte Jörg Faltin von Faltin + Sattler FSW Düsseldorf GmbH, Moderator der Veranstaltung und mit der Koordination des Wettbewerbs betraut. Das Quartier müsse als attraktiver und vitaler Erlebnisbereich für Fußgänger zurück gewonnen werden. Auch Wohnen müsse wieder eine stärkere Rolle spielen, der Anteil soll 50 bis 60 Prozent betragen, davon 20 bis 40 Prozent sozialer Wohnungsbau. Jörg Faltin: „Es ist ein tolles Wohngebiet unweit des Domes. Außerdem sollen Stadträume geschickt miteinander vernetzt werden.“

Die Bürgerinnen und Bürger wollten unter anderem erfahren, wie die Zukunft des Rotlichtbereiches aussehe. Eine Reduzierung werde es zunächst auf der westlichen, später aber auch auf östlichen Seite der Antoniusstraße geben, erläuterte Christiane Melcher, Leiterin des Fachbereiches Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen. Ein sogenanntes „Laufhaus“ werde das bisher auf die gesamte Straße verteilte Angebot (derzeit rund 125 Zimmer) ersetzen. „Das ist eine Voraussetzung der Bezirksregierung, damit wir den Sperrbezirk ausdehnen können“, so Melcher.

Einige Bürgerinnen und Bürger wünschten sich die Wiederherstellung einer Badekultur, die dort einmal vorhanden war, andere wiederum machten eine Beteiligung der bisherigen Bordell-Betreiber am Laufhaus geltend. Auch die Schaffung einer Fußgängerzone in der Mefferdatisstraße wurde gefordert. „In der Planung ist, dass Büchel, Mefferdatisstraße, Nikolausstraße und Antoniusstraße Fußgängern vorbehalten bleiben sollen“, antwortete Heike Ohlmann, stellvertretende Leiterin der Abteilung „Verbindliche Bauleitplanung“ der Stadt Aachen. „Lieferverkehr wird wie in anderen Fußgängerzonen erlaubt sein, aber wir verhindern damit den Parksuchverkehr“, so Christiane Melcher.

Vorgesehen ist, das Parkhaus Büchel abzureißen. Für Neubauten gebe es zwar keine Höhenvorgaben, aber die Denkmalbereichssatzung verhindere hohe Gebäude, die die Sichtachsen auf den Dom beeinträchtigen, erläuterte Melcher. Eine geeignete „Vermittlung zwischen alter und neuer Architektur“ erwartet Jörg Faltin von den Wettbewerbsbeiträgen.   
Der zweiphasige Wettbewerb endet mit der Tagung des Preisgerichtes am 25. November 2015. Das Ergebnis wird bei der Aufstellung eines Bebauungsplanes verwendet, die Investoren sollen darüber hinaus die Preisträger bei der Realisierung der Planung berücksichtigen.
Weitere Informationen unter www.aachen.de/wettbewerbbuechel