Alles rund um Aachen

Das beliebte deutsch-niederländische Literaturfestival Literarische Sommer/ Literaire Zomer geht in diesem Jahr in die 16. Runde.  Wieder erwarten die Lesehungrigen und Bücherwürmer an Rhein und Maas vom 28. Juni bis zum 9. September zwei Monate voller Autorenbegegnungen, Lesungen, Diskussionen und mit spannenden, fröhlichen, traurigen und interessanten Büchern. Richtig sommerlich wird es gleich zum Auftakt am 28. Juni auf Schloss Moyland in Bedburg-Hau mit dem niederländischen Autor Ernest van der Kwast, der seine LeserInnen mit der berührenden Liebesgeschichte „Fünf Viertelstunden bis zum Meer“ an die Strände Süditaliens entführt. Wer es im Juni nicht schafft, der kann Ernest van der Kwast auch am 8. Juli in Aachen und am 9. Juli in Krefeld begegnen. Aber nicht nur Sonne und Meer können die Veranstalter fest versprechen, sondern wie immer auch literarische Reisen in fremde Städte und Länder: Neben Süditalien, der Ostsee und Sylt gilt das Ticket zum Beispiel für Afghanistan, wohin Norbert Scheuers Roman „Die Sprache der Vögel“ (22. Juli, Neuss) führt oder für die Künstlerkolonie Worpswede, dem Schauplatz des gefeierten Romans „Konzert ohne Dichter“ von Klaus Modick (11. August, Kerkrade und 12. August, Aachen). Die Schwierigkeiten des Alterns, Karriereknick und Existenzsorgen, Flucht und Ankommen – kurz: (fast) alle Facetten der rätselhaften Existenz kommen buchstäblich zu Wort!

Rätselhaft ist auch der unglaubliche Erfolg des Mammutwerkes „Das Büro“ des niederländischen Autors J.J. Voskuil, der in einer Art siebenbändiger Seifenoper den in keiner Weise aufregenden Alltag unscheinbarer Angestellter beschreibt. In einer fünfteiligen Ringlesung geht der Literarische Sommer diesem Phänomen nach und man darf gespannt sein, ob das deutsche Publikum sich anstecken lässt von dem Bürovirus aus den Niederlanden (30. Juli, Krefeld; 12. August, Mönchengladbach; 14. August, Aachen; 20. August, Neuss und 28. August, Düsseldorf).

Wie in jedem Jahr werden bei einigen Veranstaltungen passende Kulissen aufgesucht: So liest zum Beispiel Kristine Bilkau in einem Krefelder Küchenstudio aus ihrem Roman „Die Glücklichen“, in dem sie die Abstiegsängste einer jungen Mittelstandsfamilie thematisiert, Clemens Meyer eröffnet das Festival across the border/EM-Special 2015 in Aachen mit seiner Erzählung „Von Hunden und Pferden“ und die Neusser Kulturdezernentin stellt ihre eigenen Arbeitsräume für die dortige Ausgabe „Bürolesung“ zur Verfügung.   

Bis in den September hinein sind außer den genannten Autoren in den Städten Aachen, Bedburg-Hau, Düsseldorf, Krefeld, Mönchengladbach, Neuss, Kerkrade und Vaals auch Tommy Wieringa, Kader Abdolah, Michael Kleeberg, Dorian Steinhoff, Daniel Mezger, Raoul Schrott, Ralph Dutli, Lukas Hartmann und Hanns Zischler zu erleben.

Der Literarische Sommer/Literaire Zomer ist ein gemeinsames Projekt der beteiligten Städte und wird koordiniert von der Stadtbücherei Neuss und dem Literaturbüro NRW. Infos gibt es im Internet unter www.literarischer-sommer.eu.