Alles rund um Aachen

StädteRegion Aachen. Manchmal macht Schule richtig Spaß. Nämlich genau dann, wenn es um Inhalte geht, die man nicht nur im Unterricht, sondern auch im Leben brauchen kann. Genau darüber wurden jetzt rund 150 Schülerinnen und Schüler beim städteregionalen Schülervertretungstag (SV-Tag) im Aachener Tivoli in verschiedenen Workshops ausführlich informiert. Organisiert wurde die Veranstaltung vom Bildungsbüro und der „Koordinationsstelle Jugendpartizipation (JUPA) der StädteRegion Aachen“. „Unser Ziel ist, dass sich vor allem die jungen Menschen in politischen und gesellschaftlichen Fragen, insbesondere zur Zukunft Europas, einbringen. Die Vernetzung spielt dabei eine große Rolle, und beginnt schon in den Schulen und damit in der SV“, erzählt Yannick Folsche von JUPA. „Wir wollen den Jugendlichen eine Alternative zur herkömmlichen Parteipolitik bieten.“ In insgesamt acht Workshops bekamen die Schüler Infos zu verschiedenen Themen, die ihnen eine Hilfe im schulischen, aber auch im alltäglichen Bereich sind.

Foto: Andreas Herrmann
Die beste Schülervertretung 2015 kommt aus Eschweiler. Bei der Siegerehrung dabei waren (v.l.) Yannik Folsche, Pascal Jonek (beide Jugendpartizipation, Bildungsbüro StädteRegion Aachen), Christian Dickmeis, Marius Kaiser, Miriam Siegers (alle Liebfrauenschule Eschweiler) und Dezernent Markus Terodde.

Der SV-Tag richtete sich an alle weiterführenden Schulen und Berufskollegs in der gesamten StädteRegion. Denn dass Jugendliche in der Schule mitbestimmen dürfen, ist zwar im Schulgesetz fest verankert und war den meisten auch bekannt. Dass damit ganz viele weitere Aspekte einhergehen, war dann aber doch nicht allen klar. Im Bereich „Rhetorik“ lernten die Schüler beispielsweise, wie sich eine Nachricht unter bestimmten Kommunikationsbedingungen verändert. Eine weitere Station, in der es auch um Kommunikation auf verschiedenen Ebenen ging, war der Bereich der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Unter der Leitung von Robert Flader, Mitarbeiter der Pressestelle der StädteRegion, erfuhren die Jugendlichen, was man bei einer Veröffentlichung einer Pressemitteilung genau beachten muss. Die Fragen nach dem „Was?“, „Wer?“, „Wann?“, „Wo?“, „Wie?“ und „Warum?“ sind allerdings auch beim Projektmanagement relevant. Dort erfuhren die Schüler, wie sie die SV ihrer Schule ins rechte Licht rücken können. Der Online- und Offline-Auftritt spielt eine genauso große Rolle, wie der Wiederkennungswert und die für den Empfänger passend aufgearbeiteten Informationen. Doch dass eine SV nicht nur viele Rechte hat, sondern auch Pflichten, wurde im gleichnamigen Workshop ebenfalls deutlich. Denn Veranstaltungen und die Selbstorganisation sind fester Bestandteil jeder Schülervertretung. Auch interne Positionen und Beschlüsse gehören zum Alltag. Zudem hatten auch Lehrer in einem eigenen Workshop die Chance, sich über ihre Erfahrungen mit der SV auszutauschen und zu überlegen, wie man die Zusammenarbeit künftig weiter verbessern kann. Einen kompakten Überblick erhielten die Schüler im Workshop „SV-Allround“, bei dem Florian Weyand vom Bildungsbüro verdeutlichte, wie man mit der passenden Rhetorik und angemessener Argumentation schnell zum Ziel kommen kann. Aber egal, in welchen Workshop man auch schaute: Bei allen Schülervertretern wurde deutlich, dass sie sich mit ganz viel Herzblut für ihre Schule einsetzen.

Beste Schüler-SV 2015, Bischöfliche Liebfrauenschule Eschweiler:

Die Schülerin Miriam Siegers von der Bischöflichen Liebfrauenschule Eschweiler erhielt mit ihren Mitschülern des Schülervertretung-Teams (SV) den Titel „Beste Schülervertretung der StädteRegion 2015“. Was diese Vertretung genau auszeichnet, hat die 18-Jährige erklärt: „An unserer Schule hat die Schülervertretung einen ganz besonderen Stellenwert, denn uns ist es enorm wichtig, dass jeder weiß, dass er die Möglichkeit hat, mitzubestimmen und in Entscheidungen einbezogen wird.“ Über die zahlreichen Optionen und Aktivitäten, die die SV ausübt, wurde ein Video gedreht, das Miriam Siegers und ihre Mitschüler letztlich den Sieg brachte. „Wir engagieren uns nicht nur schulintern, sondern auch außerhalb. So sammeln wir beispielweise auf Schulfesten Geld für soziale Projekte in der eigenen Stadt“, ergänzt Siegers. Ferner betont sie, dass auch das alljährlich stattfindende Jahresabschlussgrillen sowie regelmäßige Nachhilfestunden von älteren Schülern für jüngere regelmäßige Dinge seien, die sich über die Jahre etabliert hätten. Bereits seit der fünften Klasse ist Miriam Siegers in der SV tätig, seit der elften Klasse ist sie stellvertretende Schülersprecherin. Warum sie das Ganze macht, wo sie doch mit Schule, Hausaufgaben und Hobbys eigentlich genug ausgelastet ist? „Ich möchte vor allem das Schulleben mitgestalten, denn schließlich verbringen wir hier viel Zeit. Außerdem möchte ich zeigen, dass man etwas ändern kann und dass jeder eine Stimme hat.“ Mit dem Preisgeld möchte die gesamte SV neue Zelte kaufen, damit jeder beim Jahresabschlussgrillen vor Nässe geschützt ist.