Polizeibericht

Aachen (ots) - Die Kriminalpolizei ermittelt in zwei Fällen von Bedrohung und einer versuchten Körperverletzung mit möglicherweise fremdenfeindlichem Hintergrund von letztem Samstag (9.Mai) in Aachen auf der Hüttenstraße. Nach eigenen Angaben geriet ein 17- jähriger, dunkelhäutiger Jugendlicher gegen 12.50 Uhr an der Bushaltestelle "Fringsgraben" in Fahrtrichtung Aachen Innenstadt in einen Streit mit einem unbekannten Mann. Im Verlauf beschimpfte dieser den Jugendlichen als "Penner" und "Neger". Der Tatverdächtige habe dann völlig unerwartet ein Klappmesser aus der Tasche gezogen und damit in Richtung des Jugendlichen gestoßen, ohne ihn zu treffen. Der Geschädigte flüchtete kurzzeitig in den noch wartenden Bus der Linie 12 in Fahrtrichtung Innenstadt, verließ diesen aber sofort wieder durch die Vordertür.

Der Tatverdächtige folgte ihm in den Bus und fuhr mit diesem zunächst davon. Kurze Zeit später kehrte der Tatverdächtige zu Fuß zurück zur Haltestelle und verfolgte den Geschädigten mit erneut gezücktem Messer in Richtung Eilendorf, wo sich der Jugendliche in ein Haus flüchtete. Hinzu gerufene Beamte leiteten sofort eine Fahndung nach dem Tatverdächtigen ein, die jedoch nicht zum Erfolg führte. Am selben Abend kam es auf der Hüttenstraße nur wenige Meter entfernt vom ersten Tatort zu einem zweiten Vorfall ähnlicher Art. Derselbe Tatverdächtige soll dem Geschädigten gegen 23.25 Uhr eine augenscheinliche Schusswaffe entgegen gehalten und ihn bedroht haben. Zu dieser Zeit habe sich der Jugendliche in Begleitung zweier Bekannter befunden. Sie flüchteten, ohne dass jemand verletzt wurde. Dieser Vorfall wurde erst später der Polizei gemeldet.

Der Tatverdächtige wird beschrieben als etwa 25 bis 30 Jahre alt, hellhäutig, etwa 160 bis 170 cm groß und schlank bis sportlich. Er hatte kurzes, dunkles Haar und trug einen dunklen Dreitagebart ohne Oberlippenbart. Er sprach fließend Deutsch, trug eine dunkle, kurze Hose mit Beintaschen und ein helles Langarmhemd. Auffallend war eine größere, dunkle Tätowierung an der rechten Wade. In beiden Fällen ermittelt der Aachener Staatsschutz (Remok), da ein fremdenfeindliches Motiv nicht ausgeschlossen werden kann. Die bisherigen intensiven Ermittlungen und Fahndungen haben noch nicht zu einem Tatverdächtigen geführt. Die Ermittler bitten mögliche Zeugen und Hinweisgeber, sich unter der Rufnummer 0241/ 9577- 36001 oder 0241/ 9577- 34210 (außerhalb der Bürozeiten) bei der Polizei zu
mel-den. Wer hat einen oder beide Vorfälle beobachtet oder kann sonstige Angaben zu möglichen Tatverdächtigen machen?