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Auf Messers Schneide
In der Theaterspielzeit 2015/16 warten auf den Besucher im Musiktheater, Schauspiel und Konzert Aufführungen, die mit „Gratwanderungen“, „Grenzgängern“ oder „Gleichgewichtsstörungen“ bezeichnet werden könnten. Alleine 25 Neuproduktionen sind für die drei Spielstätten des Theater Aachen geplant. Zum Start in die neue Spielzeit am 13. September wird die Oper „Tosca“ von Giacomo Puccini in der Inszenierung von Ludger Engels gespielt. Das Werk ist von atemloser Dramatik geprägt, so das es legitim erscheint, von einem Kriminalroman des Musiktheater zu sprechen. Wobei alle Charaktere drastisch gezeichnet sind. Mit „Orlando“ von Georg – Friedrich Händel vollendet der Regisseur Jarg Pataki nach „Ariodante“ und Alcina seinen „Orlando-Furioso Zyklus“. Als Deutsche Erstaufführung hat die am 30. März in Brüssel uraufgeführte Oper „Au Monde“ von Philippe Boesmans am 06. Dezember 2015 Premiere. Eine archaische Familien-Tragödie die von Missbrauch, Gier, Inzest und Mord handelt. Der italienische Regisseur Mario Corradi, der sich den Aachener Publikum in der letzten Spielzeit mit seiner Inszenierung „Luisa Miller“ von Verdi vorgestellt hat, wird ab 07. Februar seine Regiearbeit des „Tannhäuser“ von Richard Wagner zeigen.

Der Generalmusikdirektor Kazem Abdulla gibt mit „Tannhäuser“ sein Wagner Debüt. Vor der Uraufführung schrieb Wagner „Mit diesem Werk schrieb ich mein Todesurteil“ und kurz vor seinen Tod „..ich bin der Welt den Tannhäuser schuldig“, womit er auf den Schluss und und der Kompromisse die er zur Uraufführung der Oper in Paris anspielt. Mit dem Schluss war er zeitlebens nicht zufrieden.

Mit der Aufführung von „Die Entführung aus dem Serail“ präsentiert das Theater das erste Deutsche Singspiel von Wolfgang Amadeus Mozart. Für den 26-jährigen Komponist ist die Uraufführung ein großer Erfolg gewesen Mit der Figur des Osmin hat Mozart die erste Charterrolle der Oper geschaffen. Der Regisseur/in dieser Produktion stand bei der Vorstellung des Programms noch nicht fest. Grenzenlose Liebe und Eifersucht kennzeichnen „La Tragédide de Carmen“ von Peter Brook ein Schauspiel mit Musik nach der Oper „Carmen“ von Georges Bizet. Ein Theaterabend für junge Leute den Ulla Theißen in Szene setzen wird.

Den Abschluss der Musiktheaterspielzeit macht Bedrich Smetanas „Die verkaufte Braut“. Mit seiner eigenständigen Musik tritt der Komponist nachdrücklich der Behauptung entgegen, ein bloßer Wagnerianer zu sein. Smetannas Musik ist von melodischer Fülle und reich an volkstümlichen tschechischen Tänzen, die den Zuhörer nicht mehr aus den Ohr gehen werden. „Wie auf der Schneide eines Messers bewegen sich die Protagonisten der Stücke dieses Opernspielplans, ständig in Gefahr sich zu verletzen, das Gleichgewicht zu verlieren und damit abzustürzen“, so beschreibt Generalintendant Michael Schmitz-Aufterbeck im Spielzeitmagazin des Theater Aachen das Motto der Stücke der neuen Musiktheatersaison 2015/16. Unter den Motto „Im Anfang war die Tat“ wird es eine Mischung aus Klassikern und neuen Stücken in den drei Spielorten, Bühne, Kammer und Mörgens im Schauspiel geben.

Den Anfang hierbei macht „Faust I+II konzentriert“. Hier stellt Christina Rast und ihre Schwester Franziska Rast die beiden Deutschen Dramen an einen Abend Auszügen da. Die Kammer startet mit den Stück „der Auftrag“ von Heiner Müller die Spielzeit. Sehr aktuell und zeitkritisch wird das Stück „Terror“ von Ferdinand Schirach ein Schwerpunkt in der Regie von Elina Finkel sein. Mit „Warten auf Godot““ von Samuel Beckett widmet sich das Theater einen waren Klassiker des zwanzigsten Jahrhunderts. Ein weiteres Highlight wird die Bühnenfassung des Roman „Deutschstunde“ von Siegfried Lenz werden. Bernadette Sonnenbichler bringt das Werk des 2013 verstorbenen Autors auf die große Bühne des Theater Aachen. In den 70er Jahren war der Roman der Inbegriff von Geschichtsverarbeitung, jetzt ist er für die Bühne eindeckt worden.

Zu weiteren Stücken finden Sie Informationen im Spielzeitmagazin, das an der Theaterkasse, Stadtbibliothek und in der Touristeninformation am Elisenbrunnen.

Oder auf www.theateraachen.de