RWTH

Eine sich stark ändernde Energiewelt braucht neue Strategien. Wie sich E.ON auf die veränderten Herausforderungen einstellt, welche strategischen Entscheidungen dazu getroffen wurden und welchen Beitrag Innovationen zu diesem Prozess leisten können und sollen, dazu sprach Dr. Johannes Teyssen gestern an der RWTH Aachen. Der Vorstandsvorsitzende der E.ON SE war auf Einladung von Professor Rik W. De Doncker, Direktor des E.ON Energy Research Centers (ERC) der RWTH Aachen und Leiter des Leonardo-Moduls Energie, nach Aachen gekommen und stellte sich im Anschluss an seinen Vortrag gemeinsam mit seinem Vorstandskollegen Dr. Leonhard Birnbaum in einer von RWTH-Rektor Professor Ernst Schmachtenberg moderierten Podiumsdiskussion den Fragen des Auditoriums.

Die dramatischen Veränderungen der letzten Jahre auf den Energiemärkten, so Dr. Teyssen in seinen Ausführungen, führten letztlich zu einer Zweiteilung des Versorgungssystems. Auf der einen Seite suche man nach kundenorientierten und dezentralisierten Lösungen auf Basis intelligenter Verteilnetze und erneuerbarer Energien. Auf der anderen Seite stehe die konventionelle Energiewelt mit großen zentralen Kraftwerken, die noch lange eine wichtige Rolle bei der Sicherung der Stromversorgung spielen werde. Dies sei die Grundlage der neuen E.ON-Strategie, nach der sich E.ON künftig auf die Geschäftsfelder erneuerbare Energien, Energienetze und Kundenlösungen konzentriere und die Geschäftsfelder konventionelle Erzeugung, globaler Energiehandel sowie Exploration und Produktion in eine neue Gesellschaft überführe. Dr. Teyssen erklärte: „Für uns steht fest, dass wir unsere Geschäfte jeweils auf eine der beiden Welten fokussieren müssen, um künftig unternehmerisch erfolgreich sein zu können. Deshalb werden wir unsere heutigen Geschäfte so aufteilen, dass zwei Unternehmen entstehen, die über die richtige Aufstellung und Ausrichtung für ihre jeweilige Welt verfügen.“  

In Verbindung mit den Kundenwünschen sei der technische Fortschritt zum wichtigsten Treiber des Energiewandels geworden. Vor diesem Hintergrund zeigte sich Dr. Teyssen äußerst zufrieden mit der vor fast einem Jahrzehnt begonnen Partnerschaft zwischen der RWTH Aachen und seinem Unternehmen. „Die damaligen Entscheidungen zum gemeinsamen Aufbau des E.ON Energy Research Centers und zu dessen fachübergreifender Struktur haben die heutige Bedeutung von Innovationen vorweg genommen. Heute kommt es vor allem auf die Fähigkeit an, den energietechnischen Fortschritt schnell in den Markt und zum Kunden zu bringen. Wer das kann – und dafür die richtigen Partner hat -, der hat einen Wettbewerbsvorteil.“  

Auch RWTH-Rektor Professor Ernst Schmachtenberg betonte die „zahlreichen positiven Aspekte dieser Public Private Partnership“. Dank der Unterstützung durch E.ON sei es gelungen, am Hochschulstandort Aachen innerhalb weniger Jahre ein Energieforschungszentrum aufzubauen, das weltweit vernetzt und in der globalen Wissenschaft sehr anerkannt sei. „Was Professor Rik De Doncker und seine Kollegen in so kurzer Zeit auf die Beine gestellt haben, verdient höchste Anerkennung. Letztlich profitiert auch die RWTH Aachen vom ausgesprochen guten Ruf des E.ON ERC und seiner Mitarbeiter in der Welt der Wissenschaft und weit darüber hinaus.“

Professor De Doncker dankte in seinem Beitrag Dr. Teyssen und E.ON für die anhaltende Unterstützung der Arbeit. „Damit haben Sie uns in die Lage versetzt, schnell und zielgerichtet ein Energieforschungszentrum aufzubauen, in dem Wissenschaftler aus vier verschiedenen Fakultäten eng zusammenarbeiten.“ Der Blick über den eigenen wissenschaftlichen Tellerrand gehöre am E.ON ERC inzwischen zwar zum Tagesgeschäft, aber er sei so spannend wie am ersten Tag. Und dank der finanziellen Unterstützung durch E.ON könne man sich auch grundsätzlichen Forschungsthemen widmen, für die sonst kaum Mittel zur Verfügung stehen. „Mit unserer Forschungs- und Entwicklungsarbeit haben wir in den letzten Jahren viel Basisarbeit leisten können. Der Ausbau und die Einbindung erneuerbarer Energien, die Weiterentwicklung der Energienetze hin zu intelligenten Netzen und Kundenlösungen, die akzeptiert werden, gehören zu unseren Kernthemen. Damit können wir einen wichtigen Beitrag zum erfolgreichen Umbau der Energiemärkte leisten.“