Alles rund um Aachen

Die Stadt Aachen will ihrem bisherigen Sonderweg bei der Luftreinhaltung treu bleiben. Der Stadtrat hat sich in seiner jüngsten Sitzung am Mittwoch, 22. April, gegen die von der Bezirksregierung Köln angekündigte Umweltzone zum 1. Dezember 2015 ausgesprochen. Alternativ dazu befürwortet er eine umfassende Stellungnahme der Aachener Umweltverwaltung. Diese wird der Bezirksregierung noch in dieser Woche offiziell vorgelegt. Die Stadt wirbt dafür, den Luftreinhalteplan von 2009 fortzuschreiben und um weitere Maßnahmen zu ergänzen. In den Katalog wurden unter anderem neu aufgenommen die optimierte Busflotten-Modernisierung bei der ASEAG bis 2018 und die intensivere Förderung der Elektromobilität im Rahmen einer Modellregion.

Der zukünftige Luftreinhalteplan umfasst insgesamt 36 Maßnahmen. Sie betreffen Projekte in verschiedenen Arbeitsgebieten: Verkehrsentwicklungsplanung, Mobilitätsmanagement, Fahrzeuge und Fuhrpark, Radverkehr, Bus und Bahn, eine verbesserte Führung des Autoverkehrs  und Initiativen zu emissionsärmeren Baumaschinen und mehr Grün in der Stadt. Der Rat hat die zuständigen Fachabteilungen der Verwaltung aufgefordert, die notwendigen Aktionen des Luftreinhalteplans „zeitnah aufzugreifen und umzusetzen“, damit die Grenzwerte der Europäischen Union bis zum Jahr 2020 eingehalten werden können. Das oberste städtische Gremium signalisierte in seinem Beschluss auch, dass es grundsätzlich gewillt sei, die erforderlichen Geldmittel zur Umsetzung des Luftreinhalteplans bereit zu stellen.

Ein Beispiel dazu: Die von der Fachverwaltung vorgeschlagene „optimierte Busflottenmodernisierung 2015-2018“ würde nach Berechnungen der ASEAG unabhängig vom tatsächlichen Finanzierungsverlauf Mehrkosten in Höhe von weiteren 1,9 Millionen Euro verursachen, verteilt über acht Jahre. Dafür könnten dann alle älteren ASEAG-Busse gegen emissionsarme Busse (Euro 5 und besser) bis Ende 2018 ausgetauscht werden.